Seit 2008 hat die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für den Kanton Appenzell Ausserrhoden leicht abgenommen, wie eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW in Chur im Auftrag von Appenzellerland Tourismus AR und dem Amt für Wirtschaft und Arbeit Appenzell Ausserrhoden zeigt. Datengrundlage stellte dabei das Jahr 2016 dar. Letztmals wurde die Bedeutung des Tourismus im 2008 erhoben.
Die errechneten Werte ergeben heute einen Anteil der touristischen Wertschöpfung an der Gesamtwertschöpfung im Kanton von 2,4 bis 3,7 Prozent. 2008 betrug dieser 3,2 bis 4,6 Prozent betrug.
Damit hat die touristische Wertschöpfung gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2008 um rund 15 Prozent abgenommen. Monetär beträgt die Wertschöpfung der Ausserrhoder Tourismusbranche zwischen 38 und 58 Millionen Franken.
Veränderung in der Hotellerie
Ein Teil dieser Abnahme kann mit dem Rückgang der Übernachtungszahlen in der Hotellerie erklärt werden. Diese sanken von 160’785 Logiernächten (im 2008) auf 123’190 Logiernächte (im 2016) um rund 23 Prozent. Dies führte zu einer tieferen direkten und indirekten touristischen Wertschöpfung.
Es zeigt sich, dass der Rückgang vor allem in den Jahren 2009 bis 2012 stattfand. Die Übernachtungszahlen in der Hotellerie sind seither ziemlich stabil. Die im Reka Feriendorf Urnäsch generierten Logiernächte sowie Übernachtungen in «neuartigen» Übernachtungsformen wie beispielsweise Airbnb wurden in den Statistiken nicht abgebildet.
Die Studienverfasser der HTW Chur gehen davon aus, dass Ferienwohnungen und Bed and Breakfast-Betriebe mit rund 20'000 Logiernächten pro Jahr nicht unwesentlich für die touristische Wertschöpfung verantwortlich sind. Ein Hotelgast gibt laut der Studie täglich zwischen 146 und 167 Franken aus.
Grosse Beliebtheit bei Tagestouristen
Gegenüber der Situation in der Hotellerie ist die Entwicklung bei den Tagesgästen positiv. Gemäss Schätzungen hat sich dieser Bereich gegenüber 2008 um rund 4 Prozent gesteigert.
Insgesamt dürften 2016 ungefähr 1,51 Mio. Tagesgäste Appenzell Ausserrhoden besucht haben, während es 2008 noch 1,45 Mio. waren. Entsprechend hat auch die Bedeutung der Tagesgäste für die touristische Wertschöpfung zugenommen.
Gemäss den Erhebungen wurden im Jahr 2016 etwa 66 Prozent der direkten Wertschöpfung von den Tagesgästen ausgelöst, während rund 34 Prozent der direkten Wertschöpfung von den Übernachtungsgästen ausgingen. (htr)