Die BLS möchte, dass sich die Trassenpreise für Autozüge künftig zumindest am Regionalverkehr orientieren statt am Fernverkehr. Das brächte eine Senkung der Kosten von bis zu einer Million Franken mit sich. Noch lieber wäre der BLS, wenn man den Autoverlad dem Güterverkehr zuordnen würde. Das würde die Kostenseite massiv entlasten.

«Schliesslich transportieren wir auch Güter wie zum Beispiel Kleinlastwagen», sagte Andreas Willich, Leiter Personenverkehr bei der BLS. Auf jeden Fall habe man für den Autoverlad am Lötschberg bislang die hohen Fernverkehr-Deckungsbeiträge bezahlt. Das müsse sich ändern.

Eine Senkung der Trassenpreise sei von grosser Bedeutung für den Erfolg des Autoverlads, betonte Willich. «Aber wir wollen auch unsere Hausaufgaben machen, effizient arbeiten und mehr Kunden anlocken.»

Allein im vergangenen Jahr fuhr der Autoverlad einen Verlust von 1,6 Millionen Franken ein. Hauptgrund dafür ist laut BLS die Baisse im Tourismus: Drei von vier Autoverlad-Kunden sind Wallis-Touristen. «Wenn der Tourismus im Wallis Schnupfen hat, dann hat unser Autoverlad Grippe», sagte der Leiter Autoverlad, Urs Hochuli.

Keine Tariferhöhung
Bei den Tarifen sind dem Unternehmen die Hände gebunden. Denn gemäss Vereinbarung mit dem Preisüberwacher ist bis Ende 2014 keine Erhöhung möglich.

Zusätzliche Kunden erhofft sich die BLS vom Online-Vertrieb, den sie im Februar2014 einführen will. Dabei hat man besonders die Touristen im Visier, weshalb eine enge Zusammenarbeit mit den Walliser Hoteliers geplant ist.

Kampf um den Simplon
Weiter möchte die BLS ihrer Konkurrentin SBB sowohl den Regionalverkehr als auch den Autoverlad am Simplon abluchsen, wie kürzlich bekannt wurde. Die BLS möchte «alles aus einer Hand anbieten können».

Zunächst ist in dieser Frage allerdings das Bundesverwaltungsgericht am Zug. Denn die BLS und auch der Kanton Wallis setzen sich gegen die Verlängerung der Konzession an die SBB bis 2017 zur Wehr. Die BLS würde den Simplon gerne schon2015 «übernehmen». (npa/sda)