Weitere Übertragungen innerhalb der Schweiz seien wahrscheinlich, schrieb das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag. Dies mache einen höheren Schutz insbesondere vulnerabler Bevölkerungsgruppen notwendig. Dazu gehörten ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen.

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Bis am frühen Abend wurden dem BAG 30 Coronavirus-Infizierte gemeldet, wie das Amt in einem Communiqué mitteilte. Diese stammten aus elf Kantonen (AG, BE, BS, BL, FR, GE, GR, TI, VS, ZH, VD). Bei rund 1850 Verdachtsfällen fiel der Test negativ aus.

Das BAG empfiehlt der Bevölkerung in seiner Kampagne «So schützen wir uns» zusätzliche Verhaltens- und Hygiene-Regeln. Neu soll Händeschütteln vermieden, sollen benutzte Papiertaschentücher in geschlossene Abfalleimer geworfen und Notfallstationen nur nach telefonischer Anmeldung besucht werden.

Diese drei neuen Regeln kommen zu den bisherigen dazu. Dazu gehören gründliches Händewaschen, in ein Taschentuch oder die Armbeuge husten und niesen und bei Fieber und Husten zu Hause bleiben. Die Farbe der BAG-Informationskampagne wechselt von gelb auf rot.

Taskforce der Parlamentsdienste
Nationalratspräsidentin Isabelle Moret wünschte zu Beginn der Frühjahrssession den mit dem Coronavirus infizierten Personen und deren Angehörigen gute Besserung und alles Gute. Die Vorsichtsmassnahmen dienten der Gesundheit der Bevölkerung, sagte sie. Im Parlamentsgebäude gilt wegen des Virus ein Besuchsverbot.

Die Debatten der eidgenössischen Räte können aber im Internet mitverfolgt werden.

Eine eigens eingesetzte Taskforce der Parlamentsdienste beschäftige sich rund um die Uhr mit dem Coronavirus und dessen Folgen, sagte Moret. «Wenn die Situation es verlangt, wird die Taskforce der Verwaltungsdelegation entsprechende Anträge stellen.»" Zurzeit gälten die kommunizierten Empfehlungen wie der Verzicht aufs Händeschütteln.

Eishockey ruht
Wegen der Auflagen der Behörden im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus beginnen die Playoffs und die Abstiegsrunde in der National League nicht wie vorgesehen am kommenden Samstag. Der Meisterschaftsbetrieb in den höchsten beiden Ligen ruht bis und mit dem 15. März.

Dies beschlossen die Vertreter der Klubs an einer ausserordentlichen Ligaversammlung in Ittigen (BE), wie der Verband an einer Medienkonferenz verkündete. Bis 15. März haben die Behörden in der Schweiz aufgrund des Coronavirus Anlässe mit mehr als tausend Personen untersagt.

Abgesagt wurde wegen der Ausbreitung des Coronavirus am Montag auch das vom 6. bis 15. März programmierte Festival du film et forum international sur les droits humains in Genf. Dies teilte die Festivalleitung mit.

Bislang nur wenig Auswirkungen hat das Coronavirus auf die Beschäftigungssituation in der Schweiz. In den Kantonen ist nur eine kleine Anzahl Gesuche für Kurzarbeit eingegangen, wie am Montag eine Bestandesaufnahme der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ergab.

RS und WK werden durchgeführt
Die Rekrutenschulen und Wiederholungskurse der Schweizer Armee werden trotz Coronavirus unverändert durchgeführt. Gemäss den Auflagen des Bundesrates werden aber bis Mitte März Anlässe wie Rapporte und Besuchstage von Angehörigen in der RS abgesagt.

Und die Einschränkung des Ausgangsrayons sei inzwischen auf alle im Dienst stehenden Truppen in der ganzen Schweiz ausgedehnt worden, sagte Armeesprecher Daniel Reist am Montage auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

«Die Armee als strategische Reserve der Landesregierung muss bereit sein, die zivilen Behörden und die Bevölkerung zu unterstützen. Sie kann ebenso wenig die Türen schliessen wie Blaulichtorganisationen oder Spitäler», betonte Reist.

Parteitage finden statt – Stand heute
SP Schweiz und SVP Schweiz gehen derzeit davon aus, dass die Ende März und Anfang April anstehenden Parteiversammlungen zur Wahl ihrer neuen Präsidenten stattfinden werden, wie es am Montag auf Anfrage hiess. Zu den Parteitagen von SP und SVP im Frühling werden jeweils mehr als tausend Delegierte, Gäste und Medienvertreter erwartet.

In Basel haben sich am frühen Montagmorgen trotz der Coronavirus-bedingten Absage des Morgenstreichs und sämtlicher weiterer Fasnachtsveranstaltungen mehrere hundert Menschen in die Innenstadt begeben. Die Polizei markierte Präsenz, schritt jedoch nicht ein.

In Baselland sorgte das Fastnachtsverbot für Zwischenfälle. In Liestal und Sissach hatte die Polizei Ansammlungen von über tausend Menschen auf der Strasse festgestellt – deshalb erliess die Baselbieter Regierung in der Folge für die Beizen in Liestal und Sissach ein Ausschankverbot. Dieses Verbot galt von Sonntag 19 Uhr bis Montag 6 Uhr früh.

In Sissach griff deswegen eine grössere Menschenmenge zwei Polizeifahrzeuge an – ein Fahrzeug wurde dabei beschädigt. (sda)

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