Das Wallis zählt 22 solcher Anlagen. Punkto technischem Zustand undwirtschaftlicher Lage gebe es grosse Unterschiede zwischen den grossenSeilbahnen, oft als einziger Zugang zu einem Ferienort, und denKlein-Anlagen, die einen Weiler komplementär zu einer Strasse erschliessen, schreibt der Walliser Staatsrat in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Seilbahnen statt Busse
Weil die öffentliche Hand diese Verkehrsmittel subventioniert, ist ein möglichst günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis von Interesse. Aufgrund einer Studie vom Departement für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU) des Kantons Wallis will der Staat die Seilbahnen Stalden–Staldenried–Gspon und Chalais-Vercorin erneuern. Bei diesen beiden Bahnen sei es erwiesen, dass sie ökologisch, ökonomischund betrieblich einer Busverbindung überlegen sind. Der Kantonmuss nun sicherstellen, dass der Bund die rund 30 Mio. Franken an Investitionskosten gutheissen wird. Die Bauzeit beträgt zwei bis drei Jahre.
Zur Verbesserung der einzelnen Anlagen sind weitereMassnahmen, die schon in nächster Zeit umgesetzt werden sollen, geplant:
- Konsolidierung der Budgets und der erforderlichen gesetzlichen Grundlagen zurGewährleistung der längerfristigen Finanzierung der 15 Anlagen, die vom Bundunterstützt werden, und für welche der Kanton und das Bundesamt für Verkehr im Durchschnitt jährlich über 10 Mio. Franken bereitstellen.
- Subventionierung der Seilbahnen, die Weiler mit weniger als 100 Einwohnernerschliessen. Diese erhalten keine Bundesbeihilfe und sollen durch eine kantonale Sonderhilfe von 1,5 Mio. Franken bereits ab 2013 unterstützt werden.
- Sonderprüfung der Situation der Gampel–Jeizinen-Bahn, um gemeinsam mitder Gemeinde eine Auslegeordnung der Optimierungsmöglichkeiten für dieseAnlage zu machen. Bei dieser Bahn kommen sämtliche Schwierigkeiteneiner Klein-Anlage zusammen. Sie hat deshalb keinen Anspruch auf eineUnterstützung durch den Bund und steht in Konkurrenz zur Strasse.
- Festlegung einer kantonalen Politik für den öffentlichen Verkehr per Seilbahnmittels kantonalem Richtplan. Mit diesem Planungsinstrument können die für dieSeilbahnen geeigneten Rahmenbedingungen bezüglich Mobilität, Strasseninfrastrukturen,Energieversorgung, Siedlungsentwicklung oder Naturgefahren aufeinander abgestimmt werden.
- Förderung neuer Seilbahnprojekte, welche Gebirge und Ebene näherzusammenrücken lassen und zudem die Zentren der Ferienortevom Automobilverkehr entlasten, z. B. Riddes–La Tzoumaz, Sitten–Thyon, Brig–Belalp.