Ausschlaggebend dafür waren vor allem Medizin-Kongresse, die gemäss ihrem 2-3-jährigen Turnus erneut im Kursaal stattgefunden haben, wie die Congress Centre Kursaal Interlaken AG (CKI) in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt.
Ein einschneidendes Ereignis sei die Schliessung des Restaurants Le petit Casino am Höheweg gewesen. Veränderte Gästestrukturen in Interlaken und ein erheblicher Investitionsbedarf hätten eine Weiterführung des gastronomischen Betriebes aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht mehr verantwortet, heisst es weiter. Das Folklore-Restaurant Spycher als unabhängige Geschäftseinheit, mit Fokus auf Gruppen und Individualgäste aus Asien, wird hingegen fortgeführt.
Trotz des positiven Trends gelte es in den nächsten Jahren der Volatilität im Kongressgeschäft entgegenzuwirken. Hierzu will die CKI Produkte entwickeln, die in anlassschwachen Jahren zusätzlichen Umsatz generieren, dabei sollen Rentabilität, Kostenkontrolle und ein effizienter Personaleinsatz «absolute Priorität» haben, heisst es weiter. Die Sales & Marketing Aktivitäten sollen gezielt in denjenigen Märkten verstärkt werden, die den grösstmöglichen und nachhaltigsten Erfolg versprechen. Gerade weil sich die Akquisition grosser Kongresse über mehrere Jahre hinziehen kann, sollen kurzfristig realisierbare Tagesanlässe als zusätzliches Standbein ausgebaut werden.
Eine weitere Herausforderung ist die Personalfluktuation, die in den letzten Jahren überdurchschnittliche Werte aufwies. Dem will die CKI mit grösstem Einsatz Einhalt geboten werden, um die Qualität und das Know-How im Unternehmen sicherzustellen.
Casino mit Verlust
Im Gegensatz zu den letzten Jahren konnte sich das Casino Interlaken (CI) 2014 dem Abwärtstrend derSchweizer Spielbankenbranche nicht entziehen. Der Rückgang des Bruttospielertrages von 8,4 Prozent liess denGewinn nach Steuern auf 382'000 Franken (Vorjahr 743'000 Franken) sinken.
Neben ökonomischen Gründen, die alle Schweizer Spielbanken beschäftigen, machen dem Casino Interlakenvor allem der Strukturwandel des lokalen Tourismus und die daraus resultierenden Wertschöpfungseinbussenzu schaffen. Dies zeigt sich deutlich im Vergleich von Eintrittszahlen und Spielerträgen.Während die Eintrittszahlen zum Vorjahr auf gleichem Niveau (90'000 Eintritte) verharrten, sank das Einspielergebnisvon 11.8 auf 10.8 Millionen Franken.
Mit dem Abgang von Ole Hartjen als Direktor der CKI im 4. Quartal 2014 hat der VR die Gelegenheit genutzt, umfangreiche Analysen durchzuführen und die Gesamtstrategie des Unternehmens auf den Prüfstand zu stellen. Für die Nachfolge als Direktorin der CKI konnte Isabel Wirth gewonnen werden, die bereits von 2005 bis 2013 das operative Kongressgeschäft geleitet hatte.
Mit der Projektleitung für die Gruppenstrategie wurde Oliver Grimm beauftragt. Grimm zeichnet seit nunmehr zwölf Jahren für die Casino Interlaken AG verantwortlich und hat 2013 ein Nachdiplomstudium an der Hochschule Luzern im Bereich Wirtschaft erfolgreich abgeschlossen. (htr/npa)