Wie befürchtet, ist im Inland sowie im Ausland die Reiselust derzeit sehr gering. Dies zeigt eine aktuelle Studie  des Instituts Tourismus der HES-SO Valais-Wallis. Weniger als 10 Prozent der befragten Personen planen einen Urlaub in naher Zukunft und 62 Prozent geben an, dass diese Pandemie ihre Reisegewohnheiten verändern wird.  

Die internationale Studie beruht auf einer Stichprobe von Personen aus der Schweiz sowie den neun wichtigsten Herkunftsmärkten für den Tourismus in der Schweiz und im Wallis. Das Ziel der Studie bestand darin, die Risikowahrnehmung in Zusammenhang mit dem Coronavirus sowie den Einfluss auf die Reisegewohnheiten und die Reiselust nach Ende der Krise regelmässig zu evaluieren.

Diese erste Studie untersucht auch die Auswirkungen der gegenwärtigen Situation auf Reisen, die vor der Pandemie gebucht wurden, sowie die Zufriedenheit bezüglich der Stornierungsbedingungen für diese Reisen. Die Stichprobe umfasste 670 Antworten, wovon 632 für die Analyse benutzt werden konnten. 

Risikowahrnehmung und Stornierung von Reisen
Das Risiko in Zusammenhang mit dem Coronavirus wird als sehr hoch eingestuft: 79 Prozent der befragten Personen machen sich ernsthafte Sorgen, für 56 Prozent von ihnen ist die Situation ausser Kontrolle geraten und nur 25 Prozent halten dieses Virus für eine neue Art von Grippe.

42 Prozent der Befragten mussten geplante Reisen absagen; 69 Prozent davon waren Urlaubsreisen. Bei den Stornierungsbedingungen ist der Zufriedenheitsgrad  in allen untersuchten Sektoren sehr hoch (Unterkunft 72 Prozent, Transport 64 Prozent und Pauschalangebote 58 Prozent).

Reiselust derzeit sehr gering
Die Lust auf Reisen ist sehr gering. Nur 58 der 632 Studienteilnehmenden gaben an, gegenwärtig einen Urlaub für die nahe Zukunft zu planen. 73 Prozent der befragten Personen halten es für verfrüht an eine Urlaubsreise zu denken. 62 Prozent sind überzeugt, dass die Pandemie ihr Reiseverhalten langfristig verändern wird.  

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Bevölkerung gegenwärtig nicht bereit ist, von Reisen zu träumen oder gar Ferien zu planen. Es kann damit davon ausgegangen werden, dass die touristische Nachfrage und die Reiseplanung in nächster Zeit einen starken Rückgang erfahren werden.

Von den Personen, die gegenwärtig einen Urlaub planen, möchten 21 Prozent im Juli, 19 Prozent im September und 17 Prozent im Juni verreisen. Für den Monat Mai sieht der Tourismus somit eher schlechten Zeiten entgegen. (htr)