Wie verschiedene australischen Medien am Montag vermeldeten, wolle die weltweit grösste Online-Reiseplattform Expedia es den australischen Hotels ermöglichen, auf ihren Webseiten günstigere Zimmerpreise anzubieten als auf der Buchungsplattform.

Damit gibt Expedia offenbar dem Druck nach, der von der australischen Regierung ausgegangen ist. Vergangene Woche kündigte die Labor Party an, dass sie im Falle einer Wahl im Mai 2019 die sogenannte Meistbegünstigungsklausel per Gesetz verbieten wird.

Laut einem Memo, das an die Beherbergungspartner geschickt wurde und auch dem Nachrichtenportal MH vorliegt, sagt Cyril Ranque, President von Expedia Lodging Partner Services, dass  sich das Unternehmen dafür entschieden habe, alle vertraglichen Rechte zu entfernen und darauf zu verzichten, frühere Bedingungen durchzusetzen. Es seien inzwischen auch bereits entsprechende Dokumente an die Hoteliers verschickt worden.

Wie das Business-Portal SmartCompany schreibt, habe ein Sprecher von Expedia zum Paritätsklausen-Verzichts-Entscheid jedoch auch darauf hingewiesen, dass die Hotels, welche auf ihren Seiten günstigere Preise anbieten, im Ranking bestraft würden. Wenn die Gäste das Angebot nicht mehr über die Buchungsplattform buchen sondern direkt, werde das Hotel an Relevanz bei Expedia verlieren.[DOSSIER]

Richard Munro, Geschäftsführer des australischen Dachverbands The Accommodation Association (AAoA), begrüsste zwar die Entscheidung von Expedia auf die enge Paritätsklausel künftig zu verzichten, zeigte sich jedoch besorgt, dass das Unternehmen ihre Partner abstrafen will. «Die AAoA wird darauf achten, dass die Rankings nicht durch die komplexen Expedia-Algorithmen beinflusst und verdunkelt werden, weil die Preise unter denjenigen von Expedia beworben werden», so Munro gegenüber SmartCompany. (htr)