Während die Hotels der Gruppe in den Alpen umsatzmässig nicht selten 30 Prozent und mehr über den Vorjahresergebnissen liegen, vermelden die Stadthotels aufgrund der besonderen Gegebenheiten markante Einbrüche: «Es muss damit gerechnet werden, dass die Stadthotellerie aufgrund des ausbleibenden Geschäfts- und Interkontinentaltourismus und wegen abgesagter Events bis Ende Jahr klar negativ bleibt», sagt Geschäftsführer Fiorenzo Fässler.

Best 3 Star Hotels
Die Hotelgruppe Best 3 Star Hotels of Switzerland wurde am 1. Oktober 2015 von damals sieben Hoteliers und der Tourismusmarketingfirma smarket ag gegründet und vereinigt 3-Sterne-Hotels in der Schweiz. Die Hotels sind unabhängig und mehrheitlich inhabergeführt. Es ist die einzige Gruppe, welche sich ausschliesslich auf das 3-Sterne-Niveau konzentriert. Aktuell sind 34 Mitglieder vereinigt. 

Eine Umfrage bei den Mitgliedern der Best 3 Star Hotels habe ein sehr differenziertes Bild gezeigt: «Wir sind 30 Prozent über den Vorjahresergebnissen, auch was die Buchungen für August und September angeht», tönt es öfters von den Hoteliers in den Alpen. «Aufgrund unseres hohen Anteils an Schweizer Stammgästen profitieren wir von dieser besonderen Saison», sagen mehrere Hoteliers.

Auch bei den kurzfristigen Besuchen und in der Gastronomie sähe es aufgrund des anhaltend schönen Wetter sehr gut aus. In der Tat stellen viele Alpenhotels fest, dass Schweizerinnen und Schweizer in diesem Jahr vermehrt Ferien im Inland verbringen.

Schweizer können Wegfall in den Städten nur marginal kompensieren
Die Situation in den Städten sähe hingegen diametral entgegengesetzt aus, schreibt die Hotelgruppe in einer entsprechenden Mitteilung. Ausbleibender Geschäftstourismus, abgesagte Events und Veranstaltungen und der Wegfall des internationalen Tourismus seien Faktoren, welche positive Ergebnisse praktisch verunmöglichen.

Die vermehrte Reisetätigkeit der Schweizer könne diese Ausfälle nur marginal kompensieren. Insgesamt müsse mit einem Rückgang der Übernachtungen von 30-50 Prozent, umsatzmässig sogar leicht darüber, gerechnet werden.

Mit Kreativität gegen die Krise
Die Stadthotels der Best 3 Star Hotels begegnen der besonderen Situation mit Kreativität: So offeriert zum Beispiel der Teufelhof in Basel unter anderem eine «Daily Food Tour» über mehrere Stationen und zum Teil auf der Fähre. Auch das «Big Apple Foodie Package» führt den Gast quer durch Basel.

«Fliege & Träume» bietet das Hotel de Londres in Brig, inklusive einem Gleitschirmflug von der Riederalp. Der «Flyer-Special» vom Bad Bubendorf Hotel beinhaltet neben der Übernachtung die Miete eines E-Bikes, einen Znüni-Rucksack sowie ein Dreigang-Abendessen. Ein spezifisches Veloangebot bietet auch das Hotel Ochsen & Lodge in Lenzburg («Mer send met em Velo do»).

Ein «Work Life Balance Package» offeriert das Hotel Apart in Rotkreuz. Darin inkludiert ist neben der Übernachtung unter anderem eine Massage. Ein spezielles Highlight bietet das «Bike Erlebnis mit Gastgeber Alain Packes»: für jede verkaufte Tour spendet das Hotel einen Betrag an ein lokales Tierheim. Einige Hotels zeigen sich auch von ihrer humorvollen Seite, zum Beispiel das Art.Boutique.Hotel Beau-Séjour in Champéry, welches die Distanzregeln mit «einer Kuh Abstand» veranschaulicht. (htr)