Der Schweizer Hotelkettenmarkt entwickelt sich immer mehr in Richtung Economy bis Midscale, das zeigt der heute veröffentlichte Report «Switzerland Hotels & Chains 2020» von Horwath HTL in Zusammenarbeit mit HotellerieSuisse: Fast zwei Drittel der 2-Sterne-Betriebe werden inzwischen von einer Hotelkette bewirtschaftet. Bei den 4- und 5-Sterne-Betrieben ist es knapp jeder zweite. Am schwächsten ist die Kettendurchdringung im 3-Sterne-Segment. In absoluten Zimmerzahlen sind die Ketten besonders stark im 4-Sterne-Segment.

Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das Hotelkettenwachstum 2019 im Vergleich zu den Vorjahren jedoch markant verlangsamt und lag bei nur noch knapp 2 Prozent. Zwischen 2016 und 2018 lag der Anstieg noch bei fast 50 Prozent. Das stärkste Wachstum verzeichnet nach wie vor Zürich, aber auch Bern hat zugelegt: In den nächsten Jahren sollen 7 neue Hotels mit 857 Zimmern dazukommen.

Insbesondere planen die Hotelketten aber immer mehr Serviced Apartments statt Hotelzimmer: Jede fünfte Raumeinheit, die man für den Schweizer Markt 2020/21 vorsieht, ist als Serviced Apartment angedacht, die meisten davon rund um den Genfersee. Mit der Corona-Krise ist davon auszugehen, dass die Ketten ihre Wachstumspläne allerdings anpassen. Inwieweit das auch den Anteil der geplanten Serviced Apartments betrifft, bleibt abzuwarten.

[IMG 2]

Die Schweiz zählt mittlerweile insgesamt 80 Marken, 6 mehr als noch im Jahr 2018. Moxy und Citizen M waren die prominentesten «Newcomer». Andere waren Harrys Home, Campbell Grey Hotels und Garden Inn. Swiss Belhotels, Dormero und Vienna House haben eigene bereits bestehende Marken umbenannt. Eine Hotelgruppe wird nicht mehr im Report aufgeführt: Die Victoria Jungfrau Collection wurde auf zwei Häuser reduziert – um in dem Bericht von Horwath HTL aufgeführt zu werden, muss eine Kette oder Gruppe aber mindestens fünf Betriebe zählen. Gemäss Bericht sind es aktuell 74 Hotelgruppen in der Schweiz, einschliesslich White-Label-Operatoren.

[IMG 3]

Die mit Abstand grösste Hotelkette ist immer noch Accor mit 73 Hotels und total 9350 Zimmern. Fast jedes vierte Kettenhotel (23 %) in der Schweiz wird damit von Accor betrieben und 27 Prozent des gesamten Zimmerangebots von Hotelketten entfallen auf die Gruppe. Die ebenfalls international operierende Hotelkette IHG rangiert auf dem zweiten Platz. IHG hält dabei aber nur ein Viertel der Anzahl der von Accor geführten Hotelzimmer. Marriott bekleidet – bezogen auf die Zimmerzahl – den dritten Platz.

[IMG 4]

Gudrun SChlenczek