An der Generalversammlung (GV) der Poscom Ferien Holding AG vom letzten Dienstag in Bern wurde der Verwaltungsrat auf sechs Personen erweitert. Die drei bisherigen Felix Rutschmann, Esther Schawalder Briguet und André Maurer erzielten dabei ebenso klare Zustimmung wie die drei Neuen. Es handelt sich dabei um Hugo Gerber, Richard Hunziker und Romuald Scheiwiler. Gerber war Mitglied des Beirats des Ferienvereins und früher Präsident des Personalverbands Transfair. Er wird vor allem die Interessen der Aktionäre und Stammgäste vertreten. Hunziker bringt Führungserfahrung in verschiedenen Immobiliengesellschaften mit, und Ökonom Scheiwiler arbeitete früher unter anderem als Vertriebsleiter des Tour Operators TUI Schweiz.

Kaum kritische Voten zum Verwaltungsrat
Es gab an der GV nur gerade eine Wortmeldung zu den Wahlen in den Verwaltungsrat. Ein Aktionär aus der Romandie zeigte sich enttäuscht, dass keiner der sechs Verwaltungsräte ein Vertreter der französischsprachigen Schweiz sei. Die Anliegen der Romands kämen so zu kurz. So gebe es beispielsweise keine Flugverbindungen zu den Ferienverein-Destinationen am Mittelmeer ab Genf, kritisierte der Redner. Es könne doch nicht sein, dass er dafür nach Zürich oder Basel reisen müsse. Verwaltungsrätin Esther Schawalder Briguet meldete sich darauf zu Wort. Sie vertrete die Romands im VR, da sie seit Jahren im Wallis lebe und in Genf arbeite. CEO Michael Lüthi bestätigte die Probleme mit den Flugverbindungen nach Giverola (Costa Brava) und Tirreno (Sardinien) ab Genf. Er hoffe bis im nächsten Jahr Lösungen mit den Airlines zu finden.

Jahresrechnung 2012 provozierte mehr
Die Jahresrechnung 2012, die mit einem Minus von 10'000 Franken fast ausgeglichen abschloss, wurde von den Aktionären grossmehrheitlich genehmigt. Das Resultat war vor allem den beiden Ferienanlagen am Mittelmeer zu verdanken, die zulegen konnten. Die vier Schweizer Hotels (Schweizerhof in Sils Maria, Altein in Arosa, Lauberhorn-Victoria in Wengen und Valaisia in Crans-Montana) mussten Einbussen hinnehmen. Die präsentierten Zahlen liessen die Emotionen noch kurz hochgehen. So verlangte ein Aktionär die Ablehnung des Geschäftsberichts. Er sei geschönt. Der Ferienverein veräussere jedes Jahr Immobilien oder andere Sachobjekte, um eine ausgeglichene Rechnung zu präsentieren, so der Vorwurf. Zudem befürchtete der Aktionär einen weiteren Wertverlust der Hotelimmobilien. VR-Präsident Rutschmann entgegnete, dass lediglich das Hotel Don Leon im Jahr 2007 und das Chesa Pool im 2010 veräussert worden seien. Von einem Wertverlust der Immobilien könne keine Rede sein.

Ausblick 2013 des Ferienvereins
Im laufenden Jahr steht einiges an, wie CEO Michael Lüthi ausführte. Bis im Herbst sollen Musterzimmer für das Hotel Altein in Arosa entwickelt werden, so dass sich dann die Renovationskosten detaillierter beziffern lassen. Für eine erste Ausbauetappe im Altein hat der Ferienverein vorerst 15 Millionen eingeplant. Renovationen sollen auch in Giverola und Tirreno erfolgen. Insgesamt geht der Ferienverein davon aus, dass er in 10 Jahren 40 bis 50 Millionen in die Hotelinfrastrukturen investieren muss. Er will dies mit selbst erarbeiteten Mitteln tun. Der Buchungsstand für den Sommer 2013 sei auf Vorjahreskurs – je nach Standort aber sehr unterschiedlich, wie Lüthi ausführte. Es bleibe viel zu tun.

Lesen Sie dazu auch den Artikel «Ferienverein – Durchzogene Bilanz» in der htr hotel revue vom 2. Mai 2013