Mitten in einem Privatwald eingebettet, mit Blick auf die Jungfrau und das Lauterbrunnental, im klassischen Alpenstil gehalten und das erste 5-Sterne-Haus im Ort: Das Grand Hôtel Belvedere mit 90 Zimmern und Suiten in Wengen, seit 2022 im Besitz der französischen Hotelgruppe Beaumier, ist ein wahres Prunkstück. Nach einer umfassenden Renovation wurde es im Winter 2024 wiedereröffnet – bis dahin war es allerdings ein weiter und zwischenzeitlich beschwerlicher Weg. Dass der Umbau am Ende doch noch erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist unter anderem der Firma Silveroc zu verdanken. Beaumier setzte auf die Expertise des Schweizer Beratungs- und Projektmanagementunternehmens mit Hauptsitz in Flims Dorf.

Zusage nach Absage
Aber von Anfang an: Für die Hotelgruppe Beaumier, die in Wengen auch die Häuser «Wengener Hof / Waldrand» und «Silberhorn» erwarb, war es das erste Projekt ausserhalb Frankreichs. Und eines, das für Hotelumbauten nicht alltägliche Herausforderungen mit sich brachte. Wengen ist autofrei, was logistische Einschränkungen bedeutete. Das denkmalgeschützte Belvedere erforderte aufwändige Sanierungsarbeiten, und es galten die Schweizer Bauvorschriften. Nicolas Sablier, Property Director Beaumier, dazu: «Wir waren uns der speziellen Umstände bewusst. Nach ersten Schwierigkeiten mit dem bestehenden Projektteam empfahl uns ein Kontakt Silveroc – uns wurde schnell klar, dass ihre Herangehensweise perfekt zur Philosophie von Beaumier passte», so Sablier.

Auch David Jeannet, VR-Präsident und Geschäftsführer von Silveroc, erinnert sich an den Beginn der Zusammenarbeit: «Auf Wunsch von Beaumier gaben wir eine Zweitmeinung über die Aufstellung des Projektteams ab und kommunizierten, dass wir keine Ressourcen für die Projektleitung haben. Am Ende einigten wir uns auf eine ‹Bauherrenvertretung light›.» So agierte die Firma in der Folge etwa als Vermittlerin zwischen dem internationalen Bauherrn und den lokalen Fachplanern. «Im Team gab es Architekten aus der Westschweiz, die Bauleitung kam aus der Region. Das führte zum Teil zu Sprachbarrieren. Nur schon den Austausch untereinander zu koordinieren, war ein grosser Brocken», so Jeannet.

Silveroc hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz einen Namen als Unternehmen im Bereich Bau- und Projektmanagement gemacht. Die Firma ging aus einem vor 17 Jahren gegründeten Familienunternehmen hervor, das ursprünglich in den Bereichen Immobilien, Möbelhandel, Interior Design und Architektur international tätig war. Heute konzentriert man sich auf die Koordination und Umsetzung komplexer Immobilienprojekte – von der ersten Entwicklungsstudie über das Baumanagement bis hin zur strategischen Beschaffung.

Aussergewöhnliches Beschaffungsmanagement
Stichwort Beschaffung: Auch hier war Silveroc für Beaumier im Einsatz. «Rund 80 Prozent des Innenausbaus wurden von uns besorgt. Wir haben die Firmen aufgeboten und Inventar wie Möbel, Beleuchtungen oder Armaturen organisiert», so Jeannet. Das Vorgehen bei der Beschaffung ist dabei in der Schweiz selten. Zum einen wird volle Preistransparenz garantiert, und zum anderen wird nicht mit Zwischenhändlern zusammengearbeitet.

«Im klassischen Bau ist das hierzulande ein No-Go. Beim Hotelbau jedoch unumgänglich», erklärt Jeannet. Dank eines breiten Netzwerks, guter Partnerschaften und Value Engineering liessen sich Rabatte von 40 bis 80 Prozent aushandeln. Besonders bei hochwertigen Produkten bedeutet das enorme Einsparungen. Die Firma arbeitete dabei eng mit den Innenarchitekten des Projektteams zusammen, damit Design, Funktionalität und Budget im Einklang blieben. Reibungspunkte gab es nur wenige. «Dadurch, dass wir nicht künstlerisch und kreativ tätig sind, gibt es keine Interessenkonflikte. Wir können vom 1-Stern-Hotel bis zum 5-Sterne-Haus für alle arbeiten», so Jeannet.

Die Expansion läuft
Weiterhin im Gange ist die Expansion von Silveroc. Geplant ist ein Ausbau in England und Frankreich. Bereits jetzt verfügt das Unternehmen mit seinen derzeit 16 Mitarbeitenden über Büros in der Schweiz und in Lettland, in denen ebenfalls weiter ausgebaut wird. Neben weiteren Projekten mit Beaumier in Südfrankreich betreut die Firma mit dem Novotel von Accor Invest in Zürich und dem Florens Lake Resort & Spa Brienz weitere Hotels in der Schweiz.

Der Umbau des Florens Lake Resort & Spa läuft seit zehn Jahren, Silveroc ist bereits das siebte Projektteam, das versucht, das Vorhaben erfolgreich zum Abschluss zu bringen. «Wir sind in der Deutschschweiz dafür bekannt, uns an Projekte zu wagen, von denen andere etwa wegen zu vieler Altlasten lieber die Finger lassen», sagt Jeannet. Die Vorteile dabei: Weniger Konkurrenz und ohnehin seien sie spannender. Gut also, dass «ein langer Schnauf» zu den Alleinstellungsmerkmalen von Silveroc gehört.

Dieser Fachartikel ist in Zusammenarbeit mit Silveroc entstanden.

Philip Nunan, Hospitality Project Director Silveroc AG