Nach dreijähriger Planungs- und Bauphase wird die «Guarda Lodge» diese Woche offiziell eröffnet.Eingeweiht wurde das B&B-Hotel im neuen Dorfteil Guarda Pitschen bereits am vergangenen Sonntag vor einerWoche mit einem Tag der offenen Tür für die einheimische Bevölkerung.
Hinter dem Projekt stehen Andri Franziscus und Thomas Werren. Beide sind Quereinsteiger in der Hotellerie-Branche. Thomas Werren ist Apotheker und Andri Franziscus ist Produzent bei beim Schweizer Fernsehen für die Informationssendung 10vor10. Er erzählt gegenüber htr.ch wie es zur Idee eines eigenen Hotels gekommen ist.
Vor fünf Jahren hat Franziscus in Guarda ein Haus, das Chasa Tablà, geerbt. Dort hat er zwei Ferienwohnungen einrichtet. Zwischenzeitlich vermiete er diese auch an Feriengäste. Dabei habe er festgestellt, dass insbesondere bei Bikern und Wanderern eine Nachfrage nach einer entsprechenden Unterkunft in Guarda besteht.
Im Engadiner Dorf – mit den typischen Sgraffiti-Engadinerhäusern, Schauplatz des bekannten Kinderbuches Schellenursli und dem Wakker-Preisträger des Jahres 1975 – gab es bis dahin einzig drei Hotels. Mit seinem Partner Thomas Werren habe sich Andri Franziscus dann entschieden, das Übernachtungsangebot mit einem Bed and Breakfast Hotel zu erweitern und ergänzen.
«Die ‹Guarda Lodge› versucht im Kleinen, was sich heute eine ‹hybride Beherberungsform› nennt», so die Gastgeber. DieGäste können dabei zwischen klassischen Zimmern, Dachstudio mit kleiner Küche und Ferienwohnungenwählen.
Im Herbst 2013 fiel der Startschuss für den Bau der «Guarda Lodge». Insgesamt investierten Franziscus und Werren 2,5 Mio. Franken in das Projekt. Realisiert wurde das sechs Zimmer, ein Studio und eine Ferienwohnung umfassende Haus mit viel Holz und Gestein aus der Gegend und in enger Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, wie Franziscus betont.
«Etwas mehr Bed und etwas mehr Breakfast»
«Wir bieten etwas mehr als ‹Bed› und etwas mehr als ‹Breakfast›, sind aber trotzdemkein klassisches Hotel», erklärt Thomas Werren. Das Haus ist am Hang gebaut und verfügt über drei Stockwerke. Im Keller sind Garage und Lingerie untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich eine Ferienwohnung mit Küche, zwei Schlafzimmern, Bad/WC und Dusche/WC. Wie bis anhin vermieten Franziscus und Werren rund 300 Meter von der «Guarda Lodge» entfernt die zwei Ferienwohnungen im Chasa Tablà. Bucht der Gast eine der drei Ferienwohnungen, so kann er den Hotelservice mit Frühstück undReinigung dazu buchen.
Im Parterre des neuen Gebäudes sind auch ein Fitnessraum und der Frühstücksraum untergebracht. Das Frühstück sei den Gastgebern denn auch eine Herzensangelegenheit. Sie möchten die Gäste vorwiegend mit regionalen Produkten wie Käse- und Fleischsorten, hausgemachter Konfi und knusprigem Brot verwöhnen.
Die sechs Zimmer in den oberen Geschossen und das Studio im Dachstock sindzwischen 25 und 55 Quadratmeter gross und verfügen alle über einen Balkon. Das Haus bietet allen eine moderne Infrastruktur inklusive gratis W-Lan, TV und Radio. Jedes Zimmer ist ausgestattet mit einem Tablet, das den Gast mit aktuellen News aus aller Welt, Informationen zur Lodge, zum aktuellen Wetter, zu den Veranstaltungen im Dorf und der Region versorgt.
Unterstützung bekommen die beiden Neo-Hoteliers von zwei Personen mit Teilzeitpensen. Andri Franziscus sieht die «Guarda Lodge» in derklassischen Nische: «Entweder ganz gross oder dann ganz klein, erklären die Tourismusexperten.Wir sind ganz klein und versuchen so die Personalkosten und damit auch die Zimmerpreise tief zuhalten. Wir sind gespannt, ob unser Konzept aufgeht!»
Zumindest die ersten Tage während der «Soft-Opening»-Zeit ist es sehr gut angelaufen. «Wir waren jeden Tag ausgebucht», so Andri Franziscus. (htr/npa)