Die Konsumentenpreise in der Schweiz sanken im September nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 Prozent. Insbesondere die Energiepreise sind zurückgegangen. Auch die Hotelzimmer vergünstigten sich – mit einigen Ausnahmen – sowohl im Inland als auch in Europa insgesamt, wie das aktuelle Hotelpreisbarometer des Buchungsportals Hotel DE zeigt (siehe Tabelle unten).
Basel, Lugano und St. Gallen mit Aufschlägen bei Zimmerpreisen
Genf bleibt auch im Herbst Spitzenreiter bei den teuersten Hotelzimmern der Schweiz. Trotz der über 4 Prozent gesunkenen Übernachtungskosten zeigt sich der zweitgrösste Finanzplatz der Schweiz mit 223,32 Franken pro Nacht und Zimmer erneut besonders hochpreisig.
Besonders viel sparen konnten hingegen Zimmersuchende in Zürich (-10,30% auf 175,85 Fr.), der benachbarten Flughafenstadt Kloten (-19,41% auf 123,72 Fr.) und Lausanne (-15,03%t auf 172,54 Fr.).
Dagegen führten Messen wie die Ineltec (Technologiemesse für Gebäude und Infrastruktur) in Basel und verschiedene weitere Veranstaltungen zu höheren Übernachtungskosten in einigen Städten der Schweiz. Hotels in Basel verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 3,32 Prozent auf 190 Franken, während Gäste in Lugano (178,24 Fr.) rund 12 Prozent mehr auf den Tresen legen mussten. Auch in St. Gallen, wo unter anderem der St. Galler Genusstag viele Besucher in die Altstadt lockte, stiegen die Übernachtungskosten um 8,80 Prozent auf 167,24 Franken.
London ist teuerste Hauptstadt Europas
«International zeichnen diverse Veranstaltungen, Währungsschwankungen sowie die allgemeine wirtschaftliche Lage für die Entwicklung der Übernachtungskosten verantwortlich», erläutert Jörg Malang, Chief Product Officer der Hotel DE AG. London, die Nummer 1 unter den europäischen Business-Metropolen, ist mit durchschnittlich 215,51 Franken (+4,88%) auch in puncto Zimmerpreis die teuerste Hauptstadt Europas.
In Stockholm und Warschau blieben die Übernachtungskosten für Schweizer Gäste nur dank des starken Frankens knapp auf Vorjahresniveau. In der schwedischen Hauptstadt (0,05 % auf 169,09 Fr.) dürfte das im benachbarten Solna stattgefundene Qualifikationsspiel für die kommende Fussball-Europameisterschaft zu einem Anstieg der Nachfrage nach Übernachtungen geführt haben. In der polnischen Hauptstadt (plus 0,73% auf 96,84 Fr.) wurden dagegen aufgrund des Warschau-Marathons, einer der grössten in Europa, mehr Zimmer gesucht.
Preisturbulenzen wegen Wirtschaftslage
Ganz anders die Preisentwicklung in Oslo, Moskau und Rom. In Norwegen drückt der niedrige Ölpreis auf die wirtschaftliche Stimmung und die heimische Währung hat gegenüber dem Vorjahr deutlich an Wert verloren. Mit rund 35 Prozent niedrigeren Übernachtungskosten – über die Hälfte davon währungsbedingt – sind die Zimmerpreise in Oslo (durchschnittlich 123,16 Fr.) auf dem niedrigsten Stand seit Jahren. Auch in Rom (-0,67% auf 101 Fr.) konnten Hotelgäste kräftig sparen.
Der gefallene Ölpreis und die Wirtschaftssanktionen aufgrund der Ukraine-Krise trüben auch die wirtschaftliche Situation in Russland. Der Rubel verlor gegenüber dem Vorjahr über die Hälfte seines Wertes. Zimmersuchende aus der Schweiz konnten daher Hotelübernachtungen in Moskau für durchschnittlich knapp 100 Franken (-37,14%) ergattern. Vor drei Jahren lagen die Hotelkosten in der russischen Millionenmetropole noch rund doppelt so hoch, in der ukrainischen Hauptstadt sogar rund dreimal so hoch. Während in Kiew im September 2012 – auch aufgrund der EM – noch über 130 Franken je Nacht und Zimmer bezahlt werden mussten, kostet eine Übernachtung aktuell gerade mal 46,08 Franken. Damit ist Kiew die günstigste Hauptstadt Europas. (htr/it)
Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für ausgewählte Städte in der Schweiz
(Durchschnittspreise in Franken pro Nacht und Zimmer)
Unterschied in Prozent | Zimmerpreis September 2015 | Zimmerpreis September 2015 | Stadt | |
| 4,18- | 233,05 | 223,32 | Genf | .1 |
| 3,32 | 183,90 | 190,00 | Basel | .2 |
| 4,75- | 188,86 | 179,89 | Luzern | .3 |
| 12,30 | 158,72 | 178,24 | Lugano | .4 |
| 10,30- | 196,03 | 175,85 | Zürich | .5 |
| 15,03- | 203,06 | 172,54 | Lausanne | .6 |
| 8,80 | 153,71 | 167,24 | St.Gallen | .7 |
| 9,16- | 180,64 | 164,09 | Bern | .8 |
| 5,90- | 170,89 | 160,81 | Opfikon | .9 |
| 19,41- | 153,52 | 123,72 | Kloten | .10 |
Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für europäische Hauptstädte
(Durchschnittspreise in Franken pro Nacht und Zimmer)
| Unterschied in Prozent | Zimmerpreis September 2014 | Zimmerprreis September 2015 | Stadt | |
| 4,88 | 205,49 | 215,51 | London | .1 |
| 4,73- | 189,18 | 180,24 | Kopenhagen | .2 |
| 0,05 | 169,01 | 169,09 | Stockholm | .3 |
| 12,87- | 191,46 | 166,81 | Paris | .4 |
| 9,16- | 180,64 | 164,09 | Bern | .5 |
| 6,99- | 173,72 | 161,57 | Amsterdam | .6 |
| 10,09- | 166,18 | 149,40 | Helsinki | .7 |
| 35,42- | 190,72 | 123,16 | Oslo | .8 |
| 6,98- | 120,74 | 112,30 | Berlin | .9 |
| 12,82- | 126,70 | 110,46 | Athen | .10 |
| 37,14- | 165,83 | 104,24 | Moskau | .11 |
| 20,67- | 127,32 | 101,00 | Rom | .12 |
| 0,73 | 96,14 | 96,84 | Wrschau | .13 |
| 13,96- | 111,86 | 96,25 | Wien | .14 |
| 17,04- | 103,86 | 86,16 | Madrid | .15 |