In St. Gallen wird eines der bekanntesten Stadthotels umfassend erneuert. Das «Ekkehard», seit 2008 geschlossen, steht vor einer grossen Sanierung. Für das historische Gebäude liegt laut St. Galler Tagblatt ein bewilligungsfähiges Baugesuch vor.
Geplant ist ein zeitgemässes Stadthotel mit rund 100 Zimmern, einem Restaurant, einer Bar, einem Bistro sowie Aussenplätzen an der Schwalbenstrasse. Die Architektur stammt vom Büro Ammann und Koller aus Gossau.[RELATED]
Stadtsaal verschwindet, Raum für neue Nutzung
Vorgesehen sind eine Aufstockung des Hauses, der Anschluss an die Fernwärme sowie 40 Veloabstellplätze. Die Investitionen betragen laut Baueingabe rund 15 Millionen Franken allein für Umbau und Aufstockung. Hinzu kommt der Innenausbau.
Das wohl stärkste Zeichen des Umbruchs betrifft den früheren Stadtsaal. Dieser verschwindet, weil ein Zwischenboden eingezogen wird. Die Besitzerin Daniela Koller von der Forol Immobilien AG spricht dennoch von einem Meilenstein. Das Projekt sei über Jahre in enger Abstimmung mit der Stadt entwickelt worden. Die Betreiberfrage soll Anfang nächsten Jahres geklärt werden. Mehrere Konzepte liegen vor, die das Messepublikum und den Freizeittourismus ansprechen sollen.
Ein Haus mit Geschichte
Das «Ekkehard» wurde im 19. Jahrhundert als katholisches Gesellenhaus gebaut und entwickelte sich später zu einer bekannten Adresse im städtischen Gesellschaftsleben.
Der Stadtsaal war Ort für Maturabälle, Vereinsversammlungen, politische Anlässe und Konzerte. 1972 trat hier sogar die Rockband Genesis auf.
Nach der Schliessung 2008 stand das Gebäude leer und wurde zwischendurch für Polizeiübungen genutzt. Mehrfach kursierten Ideen für Zwischennutzungen, zuletzt für ein Literaturhaus.
Mit dem Baugesuch kehrt nun Klarheit ein. Wenn keine Einsprachen eingehen, könnten die Arbeiten im Herbst 2026 beginnen. Zwei Jahre später soll das Hotel wieder Gäste empfangen und dem Linsebühl-Quartier neuen Schwung geben.
