Der Zuwachs ist darauf zurückzuführen, dass mehr Gäste aus dem Inland in Bern übernachteten, wie aus einer Mitteilung von Statistik Stadt Bern hervorgeht. Die Zahl der Übernachtungen von Schweizerinnen und Schweizern stieg um zwei Prozent an. Jene von Ausländern sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 um 0,2 Prozent. Die 33 Stadtberner Beherbergungsbetriebe verzeichneten einen neuen Logiernächte-Halbjahresrekord, obwohl etwas weniger Gäste ankamen als im ersten Halbjahr 2018. Die Zahl der Gästeankünfte sank um 0,1 Prozent. Unter den Auslandgästen führen Personen aus Deutschland mit 42'934 Logiernächten die Rangliste an, gefolgt von den US-Amerikanerinnen und -Amerikanern mit 29'788 und den Gästen aus dem Vereinigten Königreich mit 11'250.

Prozentual betrachtet ergeben sich bei den Hotel- und Hostelübernachtungen für die wichtigsten Herkunftsländer im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr folgende Veränderungen: China legte stark zu (+29,1 Prozent), die USA (+13,2 Prozent), Frankreich (+10,8 Prozent) und das Vereinigte Königreich (+2,8 Prozent) ebenso. Hingegen kamen deutlich weniger Spanier, Italiener und Japaner. Die Aufenthaltsdauer pro Gast stieg im Schnitt um 0,1 auf 1,7 Nächte. Nach Herkunft gegliedert, verharrte die mittlere Aufenthaltsdauer sowohl bei den Gästen aus dem Ausland (1,8 Nächte) als auch bei den Inlandgästen (1,5 Nächte) auf dem Wert des ersten Halbjahrs 2018.

Auch revPAR ist gestiegen
Erfreulich sei zudem die Entwicklung des revPAR, des «revenue per available room», schreibt Bern Welcome in einer Mitteilung. Die Kennzahl setzt den durchschnittlichen Zimmerpreis in Verhältnis zur Belegung. Der revPAR wird von Hotellerie Bern+ Mittelland monatlich erfasst und ausgewertet. Im ersten Halbjahr 2019 lag der Kennwert bei den 20 teilnehmenden Hotels in der Stadt Bern bei 119.51 Franken, gegenüber 109.86 Franken in der entsprechenden Vorjahresperiode. Dies entspricht einer Erhöhung von 8.8 Prozent. 

Die markante Steigerung unterstreicht, dass die Hotelzimmer in der Stadt Bern im ersten Halbjahr 2019 zu besseren Preisen vergeben werden konnten. «Dies lässt darauf schliessen, dass die Anzahl Geschäftsreisende und Individualtouristen, welche in den städtischen Hotelbetrieben übernachteten, im Vergleich zu Gruppenreisen zugenommen hat. Einzelreisende logieren zu den von den Hotels definierten Tagespreisen während Reiseveranstalter aufgrund des Volumengeschäftes von günstigeren Nettoraten profitieren», erklärt Karin Kunz, Generaldirektorin im Kursaal Bern.

Sven Gubler, interimistischer Leiter von Bern Welcome fügt hinzu: «Für die Wertschöpfung entlang der gesamten touristischen Leistungskette ist die Aufenthaltsdauer ein massgebender Faktor: Wer länger bleibt, generiert in der Regel mehr Umsatz. So wird die Wertschöpfung verschiedenster Leistungsträger – von Hotellerie- über Gastronomie-Betriebe, Ausflugsziele bis zum lokalen Gewerbe – verbessert» Aus diesem Grund werte er den leichten Anstieg der Gäste-Aufenthaltsdauer um 0.1 auf 1.7 Nächte positiv. (htr sda)