Die Schweizer Hotels haben sich in der vergangenen Wintersaison vom Corona-Rückschlag aus der Vorsaison erholt. Trotz Omikron verdreifachte sich die Zahl der ausländischen Gäste und der heimische Tourismus erreichte neue Höchstmarken. In manchen Regionen konnten sogar die Vorkrisenwerte übertroffen werden.

Die Schweizer Hotellerie registrierte in der Wintersaison 2021/2022 von November bis April insgesamt 14,6 Millionen Logiernächte. Das sind 54 Prozent oder 5,1 Millionen mehr als in der Vorsaison, wie aus den am Dienstag publizierten Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht. Zum Vorkrisen-Wert aus der Saison 2018/19 fehlten damit nur noch rund 2 Millionen Übernachtungen.

Rekord bei Schweizer Gästen
Mehr als 60 Prozent aller Hotel-Übernachtungen wurden im Winter von Schweizerinnen und Schweizern gebucht. Mit 9,0 Millionen Buchungen habe die Nachfrage sogar einen Rekordwert für die Wintersaison erreicht, schreibt das BFS. Gegenüber der durch die Corona-Pandemie verkürzten Wintersaison 2019/20 war das ein Plus von 40 Prozent und rund 1 Million mehr als in der Vorkrisen-Saison 2018/19.

Für den Grossteil des Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr war die Rückkehr der ausländischen Gäste verantwortlich. So übernachteten wieder 5,6 Millionen Gäste aus dem Ausland in den hiesigen Hotels. Im Vergleich mit der Vorsaison bedeutet dies fast eine Verdreifachung, zum Niveau von 2018/19 fehlten aber immer noch rund 3 Millionen Übernachtungen.

Mit Blick auf die Herkunftsländer scheint die Erholung breit abgestützt. Die wichtigste Gästegruppe aus Deutschland verzeichnete mit einem Plus von 135 Prozent auf 1,37 Millionen den grössten Anstieg in absoluten Zahlen. Neben anderen europäischen Märkten zeigte aber auch die Nachfrage aus Nordamerika und Asien wieder deutlich nach oben.

Alle Regionen im Plus
Von der kräftigen Erholung profitieren konnten neben den Wintersportregionen auch die Städte: So registrierten Genf (+189%), Zürich (+152%) und Basel (+112%) die höchsten prozentualen Zuwächse. Allerdings hatten die städtischen Regionen zuvor auch stärker unter den nationalen und internationalen Covid-19-Einschränkungen gelitten und gemessen an den absoluten Zahlen liegen die Übernachtungen auch weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2018/19.

Die Corona-Pandemie vollständig verdaut haben dagegen mit Blick auf die Übernachtungen die Bergregionen Graubünden und Wallis, wo die Vorkrisenwerte von der Wintersaison 2018/19 übertroffen wurden. Auch reisten mehr Leute im Winter ins Tessin und in die Region Aargau und Solothurn als noch vor dem Ausbruch der Pandemie. (sda/cl)