Am 20. Oktober versammelte sich die Schweizer Spitzengastronomie an der École Hôtelière de Lausanne (EHL) zur Verleihung der Michelin-Sterne. Der Guide Michelin präsentierte die Schweizer Sektion für 2025: Insgesamt wurden 145  Restaurants mit Sternen ausgezeichnet ­– ein leichter Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. 

Grüner Stern und Bib Gourmand
Bisher gab es in der Schweiz 31 Restaurants mit einem Grünen Stern. Neu ausgezeichnet wurden neun weitere Betriebe. Insgesamt sind es nun 40 Chefs, die laut Guide Michelin besonders nachhaltig arbeiten.

Der Guide Michelin Schweiz 2025 auf einen Blick
mit insgesamt 544 Restaurantempfehlungen

4 Restaurants mit drei Sternen

27 Restaurants mit zwei Sternen (davon 3 neu)

114 Restaurants mit einem Stern (davon 18 neu)

104 Restaurants mit Bib Gourmand (davon 5 neu)

In der Kategorie Bib Gourmand, die ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet, kamen fünf neue Adressen hinzu: Aux Vieux Nendaz in Haute-Nendaz, Château Attisholz -Brasserie La Source in Riedholz, Freilager la Trattoria in Zürich, La Scarpetta in St. Moritz, Le Dorian in Genf. 

Simone Van Trier führte souverän durch die Sternezeremonie – diesmal stand sie alleine auf der Bühne. Es war die dritte Durchführung, die an der École Hôtelière de Lausanne stattfand. Nach dem Bib Gourmand und dem Grünen Stern wurden der Service Award verliehen. Dieser ging an Nadine Baumgartner vom Restaurant De Matos in Luzern.

Der Young Chef Award ging an Benjamin Geisser vom Soleil d’Or in St. Gallen. Charline Picon vom l’Hôtel de Ville in Crissier wurde als beste Sommelière gekürt. 

18 neue 1-Sterne-Lokale
Es wurden 18 neue 1-Sterne-Lokale ausgezeichnet. Unter ihnen befinden sich viele Hotelrestaurants wie das Artis by Tristan Brandt in Arosa, das Restaurant Apollo in Davos Platz, der Fiescherblick in Grindelwald, das japanische Minamo im MO Palace in Luzern, Le Trianon in Mont-Pelèrin und das Talvo by Alsass in St. Moritz. Als letzter wurde Sascha Spring vom Centric im Hotel Seepark Thun auf die Bühne gebeten. Er ist der jüngste je ernannte Sternekoch der Schweiz und löst damit Niklas Oberhofer ab, der den Rekord bisher gehalten hat.

Sträuli, Brändli und Varone neu im 2-Sterne-Club
Zu den bisherigen 24 2-Sterne-Lokale der Schweiz kamen drei neue hinzu. Das Igniv by Andreas Caminada von Valentin Sträuli in Andermatt. «Wir haben unsere eigene Linie gefunden und nehmen, was die Natur hergibt. Wir versuchen so natürlich wie möglich zu arbeiten», so Sträuli. Ebenfalls einen zweiten Stern erhielt Reto Brändli im Ecco in Ascona. «Sechs Flaschen Champagner haben meine Jungs heute in der Küche. Falls es nicht reicht, geht in den Keller und holt neuen», sagte Brändli zu seiner Brigade, die die Zeremonie über den Live-Stream verfolgte.

Dann wurde es emotional: Gilles Varone vom gleichnamigen Restaurant in Savièse schrie seine Erleichterung laut in den Saal heraus und brach schliesslich in Tränen aus. «Wir hatten keine Ahnung, es ist unglaublich.» Seine Karriere ist bemerkenswert: Er erhielt den ersten Stern vor zwei Jahren, dann folgte der Young-Chef-Award 2024. 

3-Sterne-Lokale verteidigen ihre Auszeichnung
Für 3-Sterne-Lokale nimmt man eine Reise auf sich. Sie zu gewinnen ist eine Sache, aber sie zu behalten, eine andere. Das ist den vier 3-Sterne-Restaurants der Schweiz wiederum gelungen: Peter Knogl vom Cheval Blanc in Basel, Andreas Caminada und Marcel Skibba, vom Schloss Schauenstein, Sven Wassmer vom Memories in Bad Ragaz und Frank Giovannini vom Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier. 

Nicht nur sie, sondern alle Sterneköche liessen sich in der Aula gebührend feiern – mit Champagner, Käse und Kaviar.

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