Nadia Guerriero, Sie übernahmen das Europa-Geschäft von Vail Resorts. Bleibt Ihr Vorgänger, Mike Goar, im Unternehmen?

Mein Vorgänger, Mike Goar, bleibt ein zentraler Teil unserer europäischen Strategie. Seit dem 1. November hat er eine neue, beratende Funktion übernommen.

Welches Vermächtnis hinterlässt er?

Er hat dazu beigetragen, eine starke Grundlage in Andermatt-Sedrun und Crans-Montana zu schaffen. Er vertraut voll und ganz auf die Geschäftsführer der Resorts, Igi Zopp und Pete Petrovski, die deren Weiterentwicklung sicherstellen. Unter iher Leitung haben beide Destinationen starke Resultate erzielt und das Erlebnis für Gäste und Mitarbeitende verbessert.

Seit November sind Sie im Amt: Was wird Ihre Rolle sein?

In meiner neuen Funktion als COO von Vail Resorts in Europa und Australien arbeite ich eng mit Mike zusammen, um den Erfolg unserer Resorts und Partnerschaften in Europa sicherzustellen und das künftige Wachstum unseres Unternehmens in dieser Region zu steuern.

Welche zusätzlichen Investitionen oder Kooperationen sind neben Crans-Montana und Andermatt in der Schweiz geplant?

Wir äussern uns nicht zu möglichen künftigen Akquisitionen oder Partnerschaften. Unsere Vision ist es jedoch, unsere Präsenz in Europa weiter auszubauen.

Unser Fokus liegt darauf, das Gästeerlebnis stetig zu verbessern, den lokalen Gemeinden zuzuhören und von ihnen zu lernen.

Die Infrastruktur der Weissen Arena wurde an die Gemeinden verkauft. Wie beurteilen Sie diesen Entscheid?

Wir haben unser Interesse an einer Expansion in Europa öffentlich gemacht. Entscheidend ist für uns aber, dass die Gemeinden den Mehrwert, den wir schaffen, klar erkennen und unterstützen.

Wie gross war das Interesse Ihres Unternehmens an der Weissen Arena?

Wir kommentieren keine potenziellen Übernahmen. Unsere Herangehensweise ist durchdacht, strategisch und diszipliniert. Wir erwerben Resorts mit dem Ziel, langfristig zu investieren und starke Partnerschaften aufzubauen. Genau das tun wir aktuell in Andermatt-Sedrun und Crans-Montana.

Wie begegnen Sie der Kritik, Vail habe das europäische Publikum falsch eingeschätzt, etwa hinsichtlich Preisniveau und Serviceerwartung?

Wir glauben nicht, dass wir etwas falsch eingeschätzt haben. Weltweit haben unsere Gäste hohe Erwartungen an ein hochwertiges Erlebnis. Die Preisgestaltung in der Schweiz erfolgt lokal und ist auf Marktgegebenheiten abgestimmt. Zudem haben unsere Investitionen die Qualität des Angebots in unseren Resorts deutlich gesteigert.

Welche Investitionen wurden für diesen Winter umgesetzt?

In Andermatt-Sedrun eröffnen wir in dieser Saison zwei neue kuppelbare Sechsersesselbahnen: Val Val – Calmut und Val Val – Culom. Sie verdoppeln die Transportkapazität und verkürzen die Fahrzeiten deutlich.

Und in Crans-Montana?

Dort lag der Fokus auf Beschneiung, Gastronomie und Pistenqualität. In dieser Saison haben wir 22 neue, hocheffiziente Schneekanonen installiert und das Restaurant Signal 2.0 an der Talstation Arnouva wiedereröffnet. Bereits im ersten Betriebsjahr wurden Pisten verbessert und mehrere Restaurants renoviert.

Was planen Sie in den beiden Skigebieten weiter?

Wir investieren weiterhin in beide Destinationen. Unser Fokus liegt darauf, das Gästeerlebnis stetig zu verbessern, den lokalen Gemeinden zuzuhören und von ihnen zu lernen.

Und in Europa?

Anfang dieses Jahres haben wir fünf neue Partner für den Epic Pass in Österreich gewonnen und prüfen fortlaufend Möglichkeiten, die unserer Vision entsprechen, den Gästen differenzierte und hochwertige Erlebnisse zu bieten.

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