Beim 13. Tourismus Forum Schweiz im Zentrum Paul Klee in Bern stand der Klimawandel als zentrale Zukunftsfrage des Schweizer Tourismus im Fokus.

Rund 165 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Forschung sowie Bund und Kantonen diskutierten, wie Destinationen die Folgen der Erwärmung bewältigen und zugleich zur Zielsetzung Netto Null bis 2050 beitragen können.

In seiner Keynote machte Erich Fischer von der ETH Zürich deutlich, dass der Klimawandel menschengemacht ist und sich bereits heute in vielen Regionen zeigt. Fischer betonte, dass Klimaschutz und Anpassung zusammen gedacht werden müssen und dass regionale Authentizität sowie lokale Wertschöpfung an Bedeutung gewinnen.

Von Studien zu Projekten in den Destinationen
An diese Einschätzung knüpfte Martina Hollenstein an, Projektleiterin des Innotour Projekts Klimafitte Destinationen. Entscheidend sei, Massnahmen frühzeitig in der Praxis zu testen, änstatt nur Konzepte zu erarbeiten. Die Beispiele zeigen, dass Anpassung an den Klimawandel möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, wenn Angebote weiterentwickelt und Positionierungen geschärft werden.

Werkzeuge für Anpassung und Emissionsreduktion
Grosse Aufmerksamkeit erhielt das Innotour Projekt Kompass Schnee. Die neue Plattform auf STnet stellt Winterdestinationen, Seilbahnunternehmen und Behörden Daten zur Verfügung, die Entscheidungen über Anpassungsmassnahmen erleichtern. Sie soll helfen, die Schneesituation realistisch einzuschätzen und Angebote sowie Investitionen daran auszurichten.

In Workshops wurden zudem Wege zu klimaneutralen Destinationen anhand der Beispiele Vercorin und Klimaneutrale Region Berner Oberland diskutiert.

Dort zeigt sich, dass ganze Regionen gemeinsam Absenkpfade verfolgen können, wenn Ziele und Zuständigkeiten klar definiert sind. Ergänzend stellten Fachleute das neue Förderinstrument Adapt+ des Bundesamts für Umwelt und Programme des Bundesamts für Energie vor, die Emissionsreduktionen unterstützen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Klimakommunikation. Statt nur Zahlen und Fakten zu vermitteln, sollten Akteure Geschichten erzählen und Emotionen ansprechen. So lasse sich nachhaltiges Handeln von Gästen und Betrieben eher anstossen, als mit rein technischer Sprache.

Input für die neue Tourismusstrategie des Bundes
Am Nachmittag skizzierte Reto Burkard, Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt, die Rolle des Tourismus im Klimaschutz. Der Sektor sei als Querschnittsbranche besonders exponiert, müsse aber auch zu Verminderung und Anpassung beitragen. Die Klimagesetzgebung zeige den Weg zu Netto Null bis 2050 und stelle Instrumente bereit, die konsequent genutzt werden sollten. 

Die Ergebnisse der Tagung fliessen in die Arbeiten des Seco zur neuen Tourismusstrategie des Bundes ein. Anpassung an den Klimawandel und Mitigation sind darin als zentrale Bestandteile vorgesehen. Die Strategie soll Anfang 2027 vom Bundesrat verabschiedet werden. Für die Umsetzung braucht es konkrete Massnahmen in den Destinationen und eine koordinierte Nutzung der verfügbaren Förderinstrumente.

Tourismus Forum Schweiz als Dialogplattform
Das Tourismus Forum Schweiz bleibt als Plattform für Austausch und Koordination wichtig. Mit der Jahresveranstaltung sowie thematischen Arbeitsgruppen und Webinaren trägt es dazu bei, die Herausforderungen der Branche im Dialog zwischen Tourismuswirtschaft, Regionen, Kantonen und Bundesstellen anzugehen. Finanziert und geleitet wird das Forum vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco.

Impressionen zum Tourismus Forum Schweiz 2025

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