Erst Düsseldorf, nun Genf: Rund zwei Wochen nach dem Europäischen Solarpreis erhält die Stanserhorn-Bahn auch den Schweizer Solarpreis der Solar Agentur Schweiz. Verwaltungsratspräsident André Britschgi spricht von einer besonderen Anerkennung im wichtigsten Markt.

Plusenergie-Gebäude an der Talstation
Die «Remise» – neue Büro-, Lager- und Unterhaltsräume bei der Talstation – fügt sich mit Solararchitektur in die historische Substanz ein. Sie gilt als erstes Plusenergie-Verwaltungsgebäude im Kanton Nidwalden und ist doppelt Minergie-A/-P-zertifiziert.

Wärmesystem unter den Gleisen
Herzstück ist ein Ringgrabenkollektor: Auf rund vierzig Metern Länge, in zwei Metern Tiefe unter den Gleisen, liefert er über achtzig Prozent der Heizenergie und ermöglicht im Sommer passive Kühlung. Ergänzt wird dies durch Gebäudetechnik mit Abwärmenutzung.

Photovoltaik und Speicher
Auf den Dächern des Neubaus und des historischen Perrons erzeugen PV-Anlagen insgesamt 47 kWp. Spezielle Blindmodule sichern die denkmalpflegerische Integration. Ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch und dient als Notstrom.

Strombilanz
Das Areal produziert jährlich rund 30'000 kWh Solarstrom bei einem Verbrauch von etwa 24 000 kWh, das gibt rund 25 Prozent Überschuss.

Geschäftsführer Peter Bircher würdigt die Vorarbeit seines Vorgängers Jürg Balsiger. Erich Zahnd von der EE3 GmbH betont den Pioniercharakter des Ringgrabenkollektors, der in der Schweiz erst wenig verbreitet ist.

Weitere Nachhaltigkeitsmassnahmen
Zu den bereits umgesetzten Initiativen zählen PV-Anlagen an Tal- und Bergstation, Regenwasseraufbereitung beim Restaurant sowie die Rückgewinnung von Bremsenergie der Cabrio-Luftseilbahn. In der Gastronomie werden mehrheitlich lokale Anbieter berücksichtigt. (mm)