Der Druck aufs Personal sei in den letzten Jahren ständig gestiegen, die Löhne aber auf sehr tiefem Niveau verharrt. Dies habe die Unia-Umfrage bei 1000 Verkäuferinnen und Verkäufern ergeben, hiess es am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Das Verkaufspersonal werde deshalb am Mittwoch in Winterthur und Zürich zu Protestkundgebungen gegen die FDP-Initiative auf die Strasse gehen.

Die Entwicklung im Detailhandel zeige, dass es für Verkäuferinnen und Verkäufer vermehrt Arbeit auf Abruf und kurzfristig ändernde Einsatzpläne gebe. Und um die längeren Ladenöffnungszeiten aufzufangen, müsse Mehrarbeit geleistet werden.

Seit Anfang der 90er Jahre sei die Anzahl Stellen im Detailhandel gesunken. Gleichzeitig seien die Ladenöffnungszeiten sukzessive verlängert worden. Die Behauptung, es werde auf die Bedürfnisse des Verkaufspersonals Rücksicht genommen, und es gebe Wahlfreiheit, sei unrichtig, sagten die Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter.

Der Druck auf das Personal bleibe nicht ohne Folgen. Gemäss Umfrage litten überdurchschnittlich viele Angestellte unter körperlichen Beschwerden, Schlaflosigkeit und Erschöpfung.

Im Detailhandel fehlt laut Unia der Schutz durch Gesamtarbeitsverträge oder verbindliche Vereinbarungen weitgehend. Sowohl auf nationaler wie auch auf kantonaler Ebene werde ständig versucht, die wenigen gesetzlichen Schutzmassnahmen abzuschaffen oder auszuhöhlen, wird kritisiert.

Die Unia fordert, dass mit betrieblichen Vereinbarungen eine Normalarbeitszeit von 41 Stunden pro Woche, ein Mindestlohn von 4000 Franken pro Monat und Zuschläge für Spät- und Wochenendeinsätze geregelt werden. (npa/sda)