Wer an einem Kongress teilnimmt, an einem Bankett, einem Vortrag, oder wer die Grossmutter in der Altersresidenz besucht, setzt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf einen Stuhl, der von der Seleform AG in Zollikon geliefert wurde. Die Firma ist spezialisiert auf den Vertrieb von hochwertigen Wohn- und Objektmöbeln. Sie beliefert den Fachhandel und arbeitet eng mit Architekten und Innenarchitektinnen, mit Gastroplanern und Hotelièren zusammen. 

«Ein Stuhl ist ein Stuhl ist ein Stuhl», lautet ein bekanntes Zitat des britischen Malers David Hockney. Wer sich mit Seleform-Eigentümer Philip de Vries in seinem Showroom in Zollikon bei Zürich unterhält, realisiert bald, dass ein Stuhl nicht einfach ein Stuhl ist. Nehmen wir das Programm Viena, das unter der Eigenmarke Seledue vertrieben wird.

Das Programm Viena, entworfen vom Schweizer Designer Stefan Zwicky, besteht aus einer Reihe von Holzstühlen mit oder ohne Armlehnen und Polsterung. Massivrundholz, das in aufwendigen, langwierigen Verfahren gebogen wird, verleiht dem «Viena»-Stuhl Stabilität und eine natürliche Noblesse. Dreidimensional verformtes Sitz- und Rücken-Sperrholz sorgt für hohen Sitzkomfort. Ursprünglich wurde der Viena-Stuhl für den Einsatz im Gesundheitswesen konzipiert. Doch dank seiner zeitlosen Gestaltung ist er auch bestens für die Gastronomie geeignet.

«Viena»-Stühle findet man zum Beispiel im Restaurant Uniturm, einem exklusiven Lunch-Lokal in der Universität Zürich, das nur Professoren und anderen Unimitarbeitenden und ihren Gästen zugänglich ist. Übrigens wird das Programm Viena «absichtlich falsch geschrieben», wie de Vries beteuert. Die Stühle werden in der Nähe von Wien, englisch Vienna, von einer Holzmanufaktur mit 70 Jahren Erfahrung hergestellt.

Aufreihen, abbauen, stapeln
«Seleform» hat zahlreiche weitere Stühle für den Einsatz in grossen Räumen im Angebot, die mit wenigen Handgriffen aufgereiht, wieder abgebaut, gestapelt und verstaut werden können. Das Landenberghaus in Greifensee etwa, 2019 in mittelalterlichen Mauern nach einem umfassenden Umbau neu eröffnet, bietet Räume für Konzerte, Lesungen, Bankette, Hochzeiten und andere Festlichkeiten und dazu ein Bistro. Im Landenbergsaal sind Veranstaltungen für bis zu 180 Gäste möglich, in der Pfarrstube für bis zu 30 Personen. Als erste in der Schweiz sind die Säle mit Stühlen des neuen Modells S 260 PV der Firma Thonet ausgestattet, die in der Schweiz exklusiv von «Seleform» vertreten wird.

Dieser Stuhl aus verchromtem Stahlrohr mit Sitz- und Rückenflächen aus Formsperrholz oder Kunststoff, erhältlich auch mit Stoff- oder Lederpolsterung, gibt mit seiner schlichten, zeitgemässen Optik nicht nur ein ästhetisch überzeugendes Statement ab. Er zeichne sich auch durch einen besonders einfachen, genialen Verkettungsmechanismus aus, so de Vries.

Der kleine Bruder des Landi-Stuhls
Eine ganz andere, aber nicht weniger überzeugende Optik präsentiert der «Coray»-Stuhl. «Seleform» vertreibt ihn unter dem Label Seledue. Der schlichte Stuhl, erhältlich in den Farben Anthrazit, Rot, Gelb und Blau oder farblos matt eloxiert, ist leicht, vielseitig und praktisch, wirkt zeitlos-modern und ist doch schon 70 Jahre alt: Der Zürcher Künstler und Designer Hans Coray entwarf ihn 1953. Mit seinem rostfreien Inox-Gestell sowie Sitz und Rücken aus gelochtem Aluminium ist der Stuhl absolut wetterfest.

Für den Innenbereich gibt es ihn auch in einer Ausführung mit Sperrholzauflage. Er ist deshalb für die Bestuhlung von Garten- und Terrassenrestaurants, aber auch von Schiffsdecks, Parks und Gärten ideal. «Seleform» hat ihn zum Beispiel für den Aussenbereich des Neubaus des Stadtspitals Triemli in Zürich geliefert. Auch im Gartenbereich des Kunstmuseums Chur oder auf der Boulevardterrasse des Trendlokals Schönau im Zürcher Stadtkreis 4 und an vielen weiteren Orten ist er zu finden.

«Der Pavillon neben dem Kulturdenkmal Château de Chillon am Genfersee verdient das Prädikat ‹architektonisch wertvoll›», schrieb die Fachzeitschrift «Hochparterre». Im modernen Pavillon, der «spannungsvoll zwischen Schloss, Bahngleisen und Kantonsstrasse sitzt» (so «Hochparterre»), befindet sich eine Cafeteria. Deren Aussenbereich ist ebenfalls mit dem «Coray»-Stuhl möbliert, der die wohlproportionierte Architektur ideal ergänzt. Wer sich beim «Coray»-Stuhl an den grösseren sogenannten «Landi»-Stuhl erinnert, liegt goldrichtig: Auch diesen entwarf Hans Coray, und zwar für die Landesausstellung 1939 im Zürcher Seebecken.

Dieser Fachartikel ist in Zusammenarbeit mit der Seleform AG entstanden.

Internationale Möbelklassiker
Die Seleform AG wurde 1960 gegründet und arbeitete von Anfang an mit bekannten Schweizer Gestaltern zusammen. 1993 wurde die Marke Seledue eingeführt, welche die Eigenentwicklungen von «Seleform» bündelt. In der «Seledue»-Kollektion finden sich unter anderem der «Coray»-Stuhl, der Wiener Stadthallensessel, 1951 von Roland Rainer entworfen, der Stapelstuhl SKT von Kurt Thut (1998) oder der «Viena»-Stuhl von Stefan Zwicky (2012). Seit 2015 ist Philip de Vries Eigentümer und Geschäftsleiter von «Seleform» und «Seledue».

Zusätzlich vertritt «Seleform» die Möbelmarken Thonet, Artifort, Mocoba, Rex Kralj sowie Wilde + Spieth. «Thonet» wurde vor mehr als 200 Jahren vom Schreiner Michael Thonet gegründet, der später seine bahnbrechenden Techniken zur Biegung von Holz patentieren liess. Das niederländische Design-Haus Artifort existiert seit 1890. Die deutsche Firma Mocoba ist für ihre ästhetischen und einfach zu montierenden Regalsysteme bekannt. Die slowenische Firme Rex Kralj wurde 2012 als Hommage an den Architekten und Designer Niko Kralj und seinen Stuhl Rex gegründet. Die Wilde + Spieth Designmöbel GmbH in Esslingen, Baden-Württemberg, entstand schon 1831 und besticht durch hochwertige, in Deutschland gefertigten Stühle und Tische.

seleform.ch

Philip de Vries, Geschäftsleiter Seleform