Der Fasnachtsauftakt sei grossmehrheitlich gut verlaufen, die Stimmung sei ausgelassen, sagte Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei, am Donnerstagmorgen auf Anfrage der Agentur Keystone-sda. Aber bereits in den ersten Stunden seien bei der Polizei zahlreiche Diebstähle gemeldet worden. «Überall, wo es viele Leute hat, sind die Diebe am Werk», warnt Wigger.

Als «unglaublich schön» bezeichnete Alexander Stadelmann, Mediensprecher der Zunft zu Safran, die Stimmung an der Tagwache. Das perfekte Wetter habe sicher auch dazu beigetragen, dass viele Fasnächtler bereits in den frühen Morgenstunden auf den Beinen waren, sagte er auf Anfrage. Auch im vergangenen Jahr versammelten sich am Schmutzigen Donnerstag rund 15'000 Personen in der Altstadt.

Der Mond leuchtete über dem See und die Nacht war sternenklar, als der Urknall um Punkt fünf Uhr gezündet wurde und das Boot mit dem Oberhaupt der Luzerner Fasnacht, dem Bruder Fritschi, und dessen Gefolge beim Schweizerhofquai anlegte. Empfangen wurden sie von Fritschivater Reto Schriber und Fritschimutter Monika Tschopp sowie von tausenden von Fasnächtlern und Guggenmusigen.

Sie jubelten und schrien «Brüele» und begaben sich dann in Richtung Kapellplatz, wo der Fötzeliregen mit Millionen von Papierschnitzeln ausgelöst wurde. Die Guggenmusigen, Gnomen und Grinde verteilten sich daraufhin in der Altstadt und feierten ausgelassen und oft auch feuchtfröhlich weiter.

Ab 14 Uhr findet beim Seebecken dann der grosse Fritschi-Umzug statt. Er zählt offiziell 38 Nummern. Dazwischen schmuggeln sich aber jeweils auch einige wilde Nummern. Am Güdismontag folgen die Tagwache der Wey-Zunft sowie der Wey-Umzug.

Chesslete in Solothurn
Nicht nur in Luzern sind ab sofort die Narren los: In Solothurn haben in den frühen Morgenstunden mit der traditionellen Chesslete die närrischen Tage begonnen. Tausende in weisse Nachthemden gekleidete Narren mit weisser Zipfelmütze auf dem Kopf und rotem Halstuch rissen die Stadt mit viel Lärm aus dem Schlaf.

Auf Kommando um fünf Uhr nahmen mehrere tausend Fasnächtler ihre Glocken, Rätschen und Hörner in Betrieb und zogen lärmend durch die Solothurner Altstadt und Vorstadt. Das Motto der Chesslete lautet in diesem Jahr «öppe so». Die Stadt Solothurn nennt sich während der fünften Jahreszeit kurzerhand Honolulu. Der seit dem Jahr 1888 bekannte Brauch der Chesslete soll den Winter vertreiben – und für viel gute Laune sorgen.

Weiter wird am Donnerstag auch in anderen Zentralschweizer Kantonen, im Aargau, in St. Gallen, Teilen des Tessins sowie im Wallis der Start in die fünfte Jahreszeit ausgiebig gefeiert. Bis am Aschermittwoch ist es nun in den Stammlanden der Fasnacht mit der winterlichen Ruhe vorbei. Vom 11. bis 14. März findet zum Abschluss der «närrischen» Tage die Basler Fasnacht statt. (sda)