Die Aletsch Bahnen AG kann für das Geschäftsjahr eine positive Erfolgsbilanz vorlegen. Der Geschäftsbericht 2018/19 ist der erste Leistungsausweis, welcher die Bergbahn nach der Fusion vom Herbst 2017 über ein ganzes Jahr hinweg vorweisen. Der erwirtschaftete Gesamtertrag ist im Vergleich zum Vorjahr von 38.858 Millionen Franken auf 41.996 Millionen Franken gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von 8.1 Prozent. Diese Zunahme sei vor allem dem guten Wintersportgeschäft (Plus von 4.9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und einem tollen Sommergeschäft (Zunahme von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) zuzuschreiben, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Zusätzlich hätten gestiegene Einnahmen beim Güterverkehr und bei der Position «Pacht, Mieten und Parking» dieses Resultat positiv beeinflusst.

Aletsch Bahnen AG
Die Aletsch Bahnen AG gehört zu den grössten Bergbahnunternehmen im Wallis. Sie betreibt im Winter 36 Transportanlagen, 104 Pistenkilometer und Schlittel- und Funsport-Anlagen. Zudem führen die Unternehmung mehrere Gastrobetriebe in der Aletsch Arena. Die Aletsch Bahnen AG beschäftigt im Sommer ca. 200 Mitarbeiter, im Winter ca. 320 Mitarbeiter. Pro Jahr erwirtschaftet die Aletsch Bahnen AG rund 40 Millionen Umsatz.

Gastroseitig wurde die Alpenlodge Kühboden in die Aletsch Bahnen AG integriert und erstmals über die gesamten zwölf Monate in der Erfolgsrechnung abgebildet. Die Nebenerträge steuern insgesamt 8.209 Millionen Franken zu diesem Gesamtertrag bei. Der Personalaufwand beträgt 16.700 Millionen Franken, was 39.80 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Der Betriebsaufwand kann mit 11.530 Millionen Franken beziffert werden. In der Summe resultiert ein Gesamtaufwand von 28.230 Millionen Franken.

Das operative Betriebsergebnis (EBITDA) beträgt 13.765 Millionen Franken (Steigerung von 12.8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Gutes Kostenmanagement und umgesetzte Synergieeffekte durch die Fusion) haben laut der Aletsch Bahnen AG dieses operative Ergebnis mitbeeinflusst. Nach der Steuer- und Finanzrechnung resultiert ein Cash-Flow von 12.344 Millionen Franken (Steigerung von 15.3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Es konnten Abschreibungen in Höhe von 12.047 Millionen Franken getätigt werden. Der Jahresgewinn beträgt 255‘569 Franken. Der Verwaltungsrat der Aletsch Bahnen AG beantragt wiederum die Ausschüttung einer Dividende von 5 Prozent.

Im Berichtsjahr hat die Aletsch Bahnen AG insgesamt 18.995 Millionen Franken investiert. Als wesentlichste Positionen können dabei die Fertigstellung des Parkhaus Betten Talstation (1.614 Millionen Franken), der Bau des Speichersees «Scheene Bodu» (3.845 Millionen Franken) und die Arbeiten am öV-Hub Fiesch (11.392 Millionen Franken) erwähnt werden.  

«Bestens bewährt»
Die entsprechenden Arbeiten beim Speichersee «Scheene Bodu» konnten vor dem Wintereinbruch im Spätherbst 2018 beendet werden. Der neue Speichersee mit einem Fassungsvermögen von rund 95‘000 Kubikmetern war vor Aufnahme des Schneibetriebes voll und die Pumpstation funktionstüchtig. Der Wasserzufluss wird durch den Bettmersee und den Vordersee (Märjela) gewährleistet. Bereits im ersten Winter 2018/19 habe sich diese Investition von rund 5.2 Millionen Franken bestens bewährt, teilt die Bergbahn mit. So wurde durch den neuen Speichersee die Schlagkraft bei der technischen Beschneiung markant erhöht und die Versorgungssicherheit verbessert. 

Auf der Seite Riederalp konnte aufgrund des zusätzlich verfügbaren Wassers mit «verdoppelter Geschwindigkeit» agiert werden. Auch die Seite Fiescheralp könne vom neuen Speicherbecken profitieren, da für diesen Sektor nun mehr Wasser ab der Märjelenleitung verfügbar ist. Daher könne der neue Speichersee auch als «Ausgleichsbecken» zwischen unseren drei Stationen bezeichnet werden.

ÖV-Hub Fiesch – ein Jahrhundertprojekt
Ein Grossprojekt ist die Realisation des öV-Hubs Fiesch. Es entsteht ein einzigartiger Verkehrsknotenpunkt: In diesem Projekt wird der neue Bahnhof der Matterhorn Gotthard Bahn, das Postauto Terminal sowie die Talstation der neuen 10er Gondelbahn integral erstellt, so dass den Gästen ein möglichst grosser Komfort geboten wird, da nur wenige Schritte zum Umsteigen benötigt werden.

Seitens der Aletsch Bahnen AG wird mit dem Bau der neuen 10er Gondelbahn nach Fiescheralp die Kapazität markant erhöht, um Wartezeiten zu vermeiden. Gleichzeitig wird der Fahrkomfort für die Gäste verbessert. Das Bewilligungsverfahren konnte speditiv abgewickelt werden: Der erste Teil des Plangenehmigungsverfahrens wurde im September 2017 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) in Bern deponiert. Im Frühjahr 2018 erfolgte die Abgabe des zweiten Teils des Plangenehmigungsverfahrens. Die Plangenehmigungsverfügung ist bei uns 14. September 2018 eingetroffen, so dass mit den Bauarbeiten anfangs Oktober 2018 gestartet werden konnte. Die Inbetriebnahme ist für den 7. Dezember 2019 vorgesehen. Es wird mit Kosten von 24 Millionen Franken gerechnet. (htr)