Die BLS hatte die Arbeiten im Februar ausgeschrieben. Insgesamt sechs Angebote gingen nach Angaben des Bahnunternehmens vom Freitag ein. Den Zuschlag erhielt die Arbeitsgemeinschaft ATR, der neben der Frutiger AG auch die Rothplez Lienhard & Cie AG, die Greuter AG, die HM Kies + Beton AG sowie die JMS Risi AG angehören.

Der Auftrag umfasst im Wesentlichen den Bau eines neuen, zwei Kilometer langen Bahntunnels. Der Tunnel wird voraussichtlich ab April 2013 im konventionellen Sprengvortrieb ausgebrochen.

Der kurvenreiche Abschnitt zwischen Rosshäusern und Mauss ist auf der Bahnstrecke Bern-Neuenburg ein Engpass. Die Strecke verbindet nicht nur zwei Kantonshauptstädte, sondern ist auch Teil der internationalen Verbindung von Bern nach Paris.

Die heute weitgehend einspurige Strecke soll deshalb etappenweise auf Doppelspur ausgebaut werden. Damit soll die Schweiz besser ans internationale Hochgeschwindigkeitsnetz angebunden werden. An der Finanzierung beteiligen sich der Bund und die Kantone Bern, Freiburg und Neuenburg.

Die Frutiger AG ist ein Thuner Familienunternehmen mit über 2000 Mitarbeitenden. Die Gruppe ist im Tief- und Untertagbau, im Hoch- und Strassenbau sowie als Generalunternehmung und in der Projektentwicklung tätig.

Die Anfänge des Unternehmens gehen auf die Pionierzeit des 19. Jahrhunderts zurück, als im Berner Oberland der Tourismus einen ersten Aufschwung erlebte. Die Verkehrswege wurden verbessert, Bergbahnen und Hotels gebaut.

Gründervater Johann Frutiger baute rasch ein grosses Unternehmen auf, das überregional bedeutende Bauwerke realisierte, so etwa verschiedene Passstrassen und Staumauern im Berner Oberland. In neuerer Zeit beteiligte sich Frutiger unter anderem am Bau des Gotthard Basistunnels. (npa/sda)