Die Stiftung Kunstmuseum Bern und die Berner Stadtregierung haben entsprechende Grundsatzbeschlüsse für die weitere Planung gefällt. Das gaben sie am Montag vor den Medien bekannt.

Das Kunstmuseum braucht mehr Platz, und der Anbau aus den 1980er-Jahren ist sanierungsbedürftig. Seit Jahren wird deshalb an einer Erweiterung geplant, doch gab es immer wieder Rückschläge. Drei Lösungskonzepte lagen seit 2018 auf dem Tisch. Nun hat der Stiftungsrat den mit Spannung erwarteten Variantenentscheid gefällt.

Er wählte die «Variante 2 optimiert»: Sie sieht einen Ersatzneubau mit einem Kostendach von 80 Millionen Franken vor, wobei das Gebäude an der Hodlerstrasse 6 einbezogen werden soll. Die Stadt Bern gibt dieses Gebäude im Baurecht ab. Es wird frei, wenn die Kantonspolizei ins neue Polizeizentrum zieht.

Dank dem Ersatzneubau könnten die Ausstellungsflächen grundlegend aufgewertet werden, hält das Kunstmuseum fest. Gleichzeitig könnten die In-House-Depots verbessert und neue Räume für die Kunstvermittlung geschaffen werden.

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Millionen vom Mäzen
Der Finanzierungsplan sieht vor, dass der Kanton nur die 40 Millionen Franken zahlen soll, die er im Fall einer Sanierung ohnehin zahlen müsste. Dazu kommen maximal 25 Millionen Franken, die der Milliardär und Mäzen Hansjörg Wyss in Aussicht gestellt hat. 15 Millionen sollen von Privaten, Stiftungen und der Wirtschaft kommen.

Die Stadt Bern begrüsst die Pläne. Mit einem koordinierten Vorgehen «wollen wir ein Ausrufezeichen für die pulsierende Haupt- und Museumsstadt Bern setzen», erklärte Stadtpräsident Alec von Graffenried. Die Stadt will ihren Beitrag leisten, indem sie die Obere Altstadt aufwertet.

So plant sie für die Hodlerstrasse ein Verkehrsregime mit temporärer Sperrung: Ausserhalb der Verkehrsspitzenzeiten soll nur noch der Zubringerdienst gestattet sein. Damit erfüllt sie auch einen Wunsch von Mäzen Wyss. Zudem will die Stadt die seit langem hängige Neugestaltung von Bären- und Waisenhausplatz vorantreiben. (sda/npa)