Die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) zieht eine Saisonbilanz, die vom Klima geprägt ist. Der ausserordentlich niedrige Wasserstand im Bodensee sowie erneute Quaggamuschelablagerungen führten dazu, dass die URh ihr Angebot stark einschränken musste.

Von 180 geplanten Fahrtagen konnten während 74 Tagen (41 % der Saison) keine durchgehenden Kurse zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen durchgeführt werden.

Zusätzliche Einbussen durch verzögerten Saisonstart
Alleine 27 dieser Sperrtage gingen auf Muschelablagerungen bei der Hemishoferbrücke zurück, was 15 Prozent der gesamten Saison ausmacht. Der verschobene Saisonstart vom 18. April auf den 1. Mai bedeutete zusätzliche Einbussen. Bereits im Frühjahr fehlten rund 20000 Gäste.

Quaggamuschelfragmente verengten die Fahrrinne erneut. Vom 30. Juni bis zum 25. Juli musste die Strecke Stein am Rhein bis Diessenhofen komplett gesperrt werden. Erst die Niederschläge im Hochsommer ermöglichten im August und September einen stabilen Betrieb. Im Oktober fiel der Rheinpegel wieder und löste weitere Einschränkungen aus.

Passagierzahlen unter Druck
Die Auswirkungen zeigen sich deutlich. Rund 265'000 Fahrgäste nutzten die URh. Das sind 15 Prozent weniger als im Vorjahr und der zweittiefste Wert der Firmengeschichte. Der stärkste Tag der Saison war der 7. August mit gut 4000 Passagieren. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gelang es, Gruppenreisen zu halten und den Erlös pro Gast zu steigern.

Finanziell bleibt die Lage anspruchsvoll. Die URh rechnet mit einem Minus von mindestens 700'000 Franken. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat arbeiten an einem neuen Angebot, das ab 2027 die Wirtschaftlichkeit sichern soll. Im Winter werden die Schiffe in der Werft überholt. Brunch- und Charterangebote laufen weiter.