Bei den am Mittwoch gemeldeten Neuansteckungen handelt es sich um eine Verdoppelung der Zahl vom Dienstag. Auf dem Höhepunkt der Epidemie betrug der Höchststand der Neuansteckungen am 23. März 1464 gemeldete Fälle. Das BAG registrierte am Mittwoch auch acht Todesfälle und 57 Spital-Einweisungen.

Seit Beginn der Pandemie gab es 68'704 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus. Insgesamt 5167 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1816.

Treffen mit Kantonen geplant
Der Bundesrat wurde am Mittwoch angesichts der sich zuspitzenden Lage rund um das Coronavirus von Vertretern des Bundesamts für Gesundheit über die aktuelle Situation informiert.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset luden mit Wirtschaftsminister Guy Parmelin die Kantone für Donnerstag zu einem Gipfeltreffen ein, um die weiteren Schritte zu besprechen.

Bundesrat Parmelin wurde negativ getestet und zeigt keine Symptome der Krankheit Covid-19. Er setzt seine Arbeit von zuhause aus fort. Laut Bundesratssprecher André Simonazzi hatte Parmelin Kontakt zu einer Person im Generalsekretariat seines Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, die später positiv auf das Virus getestet wurde.

Die im April erlassenen Massnahmen des Bundes zur Verhinderung von coronabedingten Konkursen werden wieder aufgehoben. Der Bundesrat sprach sich am Mittwoch gegen eine Verlängerung aus. Bei Eingriffen in den Wirtschaftskreislauf sei grosse Zurückhaltung geboten.

Gute Nachrichten für Kulturbranche
Gute Nachrichten gab es dagegen für die von den Corona-Einschränkungen gebeutelte Kulturbranche: Sie erhält auch im kommenden Jahr Hilfe von Bund und Kantonen. Der Bundesrat sieht in der entsprechenden Verordnung Beiträge von 130 Millionen Franken vor.

Unterdessen verschärften mehrere Kantone die Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus. Im Kanton Zürich gilt ab Donnerstag bei Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen eine Maskenpflicht. Bisher lag die Grenze bei 100 Personen. Im Kanton Genf werden im öffentlichen Raum nur noch Veranstaltungen mit maximal 15 Personen geduldet, bei privaten Anlässen dürfen maximal 100 Personen vereint sein.

Coronafälle in Altersheim-Küche und Spital Schwyz am Anschlag
Im Altersheim Blumenrain in Zollikon (ZH) gilt bis zum 19. Oktober ein Besuchsverbot, weil zwei Angehörige der Küchenbrigade positiv auf Corona getestet wurden. Auch das St.Galler Asylzentrum Thurhof in Oberbüren mit derzeit 74 Bewohnerinnen und Bewohnern steht unter Quarantäne. Elf Personen wurden positiv auf das Coronavirus getestet.

Das Spital Schwyz rief die lokale Bevölkerung auf, Masken zu tragen und Menschenansammlungen zu meiden. Würden die Coronafallzahlen weiterhin stark ansteigen, könne die wohnortsnahe Behandlung der Patienten nicht mehr sichergestellt werden. (sda)