Auch Regionen in Italien und Polen gelten mit Wirkung ab dem kommenden Samstag in Deutschland als Corona-Risikogebiete. Ausserdem werden dann Malta und die Slowakei komplett sowie einzelne Regionen in neun weiteren EU-Ländern auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag auf seiner Internetseite mitteilte.

Zu den Regionen in der Schweiz gehören neu die Kantone Fribourg, Jura, Neuchâtel, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zürich und Zug dazu. Bereits seit 9. September sind Genf und die Waadt auf der Liste.

Ebenfalls sind erstmals Gebiete in Schweden und Finnland sowie weitere Regionen in Grossbritannien, Irland, Kroatien, Portugal, Slowenien und Ungarn zu Risiko-Gebieten erklärt worden.

Es wird erwartet, dass das Auswärtige Amt für alle neuen Risikogebiete auch eine Reisewarnung ausspricht. Mit der Aufnahme von fünf polnischen Regionen einschliesslich der Metropolen Danzig und Krakau auf die Risikoliste wird ab Samstag keines der neun Nachbarländer Deutschlands mehr ohne Risikogebiet sein. Die polnischen Grenzgebiete bleiben allerdings noch verschont.

In Frankreich werden Korsika und das am Anfang der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Grenzgebiet Grand Est auf die Risikoliste gesetzt. Damit wird der europäische Teil des Landes komplett betroffen sein. Von den fünf Übersee-Departements ist ab Samstag nur noch die Insel Mayotte im Indischen Ozean «risikofrei».
In den Niederlanden wird Zeeland an der Nordsee als letzte Provinz zum Risikogebiet.

Mit Italien wird nun auch das zweitbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien zumindest teilweise auf die Risikoliste gesetzt. Mit Ligurien und Kampanien trifft es zwei sehr gefragte Touristenziele: Das süditalienische Kampanien mit Neapel, der Amalfiküste und den Inseln Capri und Ischia sowie die nordwestliche Küstenregion Ligurien um Genua.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreiten. Das gilt inzwischen für rund 130 Länder ganz und für mehr als ein Dutzend teilweise. Für etwa 40 weitere Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch Einreisebeschränkungen, Quarantäneregeln oder eine Ausreisesperre in die EU.

Die Ausweisung zum Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst grosse abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen derzeit noch für 14 Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test davon vorzeitig befreien lassen.

Die Quarantäneregeln sollen erst am 8. November geändert werden. Dann gilt eine zehntägige Quarantäne, und man wird sich erst am fünften Tag nach Rückkehr davon «freitesten» lassen können. (sda/dpa)