Mit grossen Unsicherheiten startete die Zermatt Bergbahnen AG in das Geschäftsjahr 2020/2021. Der Sommerbetrieb konnte durch die Widerrufung der vom Bund verhängten Betriebseinstellung am 8. Juni 2020 aufgenommen werden.

Das Sommergeschäft 2020, welches als strategischer Wachstumstreiber für den Umsatz der Zermatt Bergbahnen AG definiert wurde, beschränkte sich fast ausschliesslich auf inländische Gäste. Das Gefühl, mit «neuen» Gästen aus dem Inland eine erfolgreiche Sommersaison bestritten zu haben, wurde durch die Gästezahlen sowie die damit zusammenhängenden Umsätze widerlegt. Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Rückgang von 21 Prozent der Sommerumsätze registriert.

Italien machte dicht
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2020/2021 ging man von einer zögerlichen Entspannung im europäischen Reisemarkt auf den Winter 2020/2021 aus. Die Betriebseinstellung der Cervino S.p.A. per 26. Oktober 2021, bedingt durch die von der italienischen Regierung verfügten Covid-19-Massnahmen, zeigte eine gegenläufige Entwicklung. Eine Betriebsaufnahme der Cervino S.p.A. war bis Ende Geschäftsjahr 2020/2021 nicht mehr möglich, wodurch den Gästen während des gesamten Winters lediglich das Angebot auf der Seite Zermatt zur Verfügung stand.

Durch die negative Pandemieentwicklung im Herbst 2020, wurde der Wintersport in den meisten Alpenländern von deren Landesbehörden verunmöglicht oder nur in sehr beschränktem Ausmass zugelassen. Das Fehlen der Gäste aus den internationalen Märkten war auch im Winter stark spürbar. Die Erträge gingen nochmals um 10 Prozent zurück gegenüber dem bereits schwierigen Vorjahreswinter.

Investitionen trotz Krise
Trotz der Herausforderungen investiert die Zermatt Bergbahnen AG - in einem den Rahmenbedingungen angepassten Ausmass - in die Zukunft. Das Generationenprojekt Matterhorn Alpine Crossing hat wegweisende Etappen hinter sich und steht mit dem Bau der zweiten 3S Bahn «Matterhorn Glacier Ride ll» von Testa Grigia auf das Klein Matterhorn kurz vor der Vollendung der Vision. Weitere Projekte wie die Umlaufbahn Kumme inkl. Beschneiung wurden gemäss der Investitionsplanung umgesetzt. Insgesamt wurden im rund 49 Millionen Franken investiert.

Der Betriebsertrag ist gegenüber dem Vorjahr von 64,9 Millionen auf 55,2 Millionen Franken gesunken, was einem Minus von rund 15 Prozent entspricht. Der Betriebsgewinn (Ebitda) von 19,5 Millionen und der Cashflow von 15,9 Millionen sind Branchen Spitzenwerte und entsprechen der Benchmark von Seilbahnen Schweiz. Der Rückgang beim Ebitda gegenüber dem Vorjahr liegt bei rund 11,7 Millionen oder 37,6 Prozent. Unter dem Strich resultierte ein Unternehmensverlust von rund 3 Millionen Franken.

Romy Biner-Hauser und Sämi Perren neu im Verwaltungsrat
Die Generalversammlung hat die bisherigen Verwaltungsräte Franz Julen, Hermann Biner, Jean-Michel Cina und Patrick Z’Brun wiedergewählt. Neu wurden Romy Biner-Hauser als Vertreterin der Einwohnergemeinde Zermatt sowie Sämi Perren als Vertreter der Burgergemeinde Zermatt in den Verwaltungsrat gewählt. Franz Julen wurde als Verwaltungsratspräsident wiedergewählt. (htr/stü)