Um der in Paris beheimateten Luftfahrt-Holding Air France-KLM über die Coronamisere hinwegzuhelfen, will der französische Staat bis zu vier Milliarden Euro aufwerfen. Nach einer Einigung mit der EU-Kommission über die öffentlichen Beihilfen solle sich der Anteil Frankreichs auf knapp 30 Prozent rund verdoppeln, sagte Finanzminister Bruno Le Maire am Dienstag dem Radio-Sender France Inter. Der Staat stelle sich damit hinter das Unternehmen und die zahlreichen Arbeitsplätze in Frankreich. Mit den EU-Wettbewerbshütern hat die Regierung im Gegenzug für die Beihilfen die Abgabe von rund vier Prozent der Start- und Landerechte in Paris-Orly durch die Fluggesellschaft vereinbart.

Frankreich und die Niederlande hielten vor der Einigung auf das neue Finanzierungspaket jeweils knapp 15 Prozent an Air France-KLM. Die Niederlande wollen sich anders als Frankreich nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen - ihr aktueller Anteil wird damit verwässert.

Staaten eilen zu Hilfe
Zahlreiche Staaten hatten sich in der Coronakrise wieder stärker an den in der Vergangenheit privatisierten Fluggesellschaften beteiligt, um diese vor dem Aus zu retten und den Verlust der Arbeitsplätze zu verhindern. So hält etwa der staatliche deutsche Corona-Rettungsfonds WSF knapp über 20 Prozent der Lufthansa-Anteile. Und auch die zu 85 Prozent vom Bund verbürgten Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken, die die Swiss hierzulande beziehen kann, sind durch Aktien abgesichert. (sda)