Die Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB) blickte an der 20. Generalversammlung vom 26. September 2025 auf ein anspruchsvolles, aber erfolgreiches Jahr zurück.

Ein zentraler Punkt war der Wechsel an der Spitze: Nach fünf Jahren trat Verwaltungsratspräsident Felix Frei zurück. Offiziell übergab er eine gestärkte Unternehmung an seinen Nachfolger Jürg Rötheli.

Kontroversen um den Rücktritt
Felix Frei erklärte gegenüber der «Südostschweiz», er sei «zum Rücktritt gedrängt» worden. Die Hauptaktionäre, insbesondere die Gemeinde Vaz/Obervaz, hätten seinen Abgang verlangt, ohne das Gespräch mit ihm zu suchen. Er kritisierte mangelnde Wertschätzung und fehlenden Dialog.

Vertreter der Gemeinde wiesen dies zurück. Sie betonten, es handle sich nicht um eine persönliche Intrige, sondern um einen strategisch notwendigen Schritt. Man wolle die Zusammenarbeit in der Region stärken und dafür sei ein Führungswechsel angezeigt.

Neben dem Wechsel im Verwaltungsrat stellte die LBB auch den neuen CEO vor: Reto Aeschbacher übernimmt ab 20. Oktober die Leitung von Thomas Küng. Der Manager bringt fast drei Jahrzehnte Erfahrung von Scott Sports mit und will das Gästeerlebnis konsequent in den Mittelpunkt stellen.

Für die Zukunft kündigte die LBB Investitionen in die Beschneiung an, darunter die geplante Vergrösserung des Heidbüelsees. Zudem wird erstmals ein elektrisches Pistenfahrzeug getestet. Mit einer neuen App, einem Gutscheinsystem und dem geplanten Steinwichtelweg auf dem Rothorn sollen Gäste künftig weitere Angebote erhalten.

Anspruchsvoller Geschäftsverlauf
Trotz schlechtem Sommerwetter, wenig Schnee und hohen Energiepreisen resultierte ein Umsatz von 38 Millionen Franken, ein EBITDA von 12 Millionen und ein Gewinn von 1,32 Millionen Franken. Im Winter verzeichnete das Skigebiet Arosa Lenzerheide 1,4 Millionen Ersteintritte – der zweithöchste Wert seit 2021/22.

Zu den Höhepunkten zählte die Inbetriebnahme der Sesselbahn Stätzertäli, ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Zudem trieb die LBB die Digitalisierung mit dem Projekt «al.digital» und einem neuen Ticketshop voran. Über 90 Prozent der Jahreskarten wurden online verkauft.

Auch im Sommer investierte die LBB mit der Hiking Line und weiteren Angeboten in das Erlebnisangebot. Insgesamt flossen mehr als 11 Millionen Franken in neue Projekte. (mm/bb)