Corona hinterlässt tiefe Spuren in der Reisebranche und traf auch die Globetrotter Group unverhältnismässig hart. «Seit Mitte März 2020 läuft bei uns nichts mehr», sagt André Lüthi, CEO der Globetrotter Group. «Das bedeutet jedoch nicht, dass wir automatisch alle Mitarbeitenden in den 14 Firmen hätten auf Kurzarbeit setzen können. Dies ist bei einem Teil der Fall –  der andere war während des ganzen Jahres mit Umbuchungen, Annullationen  und anderen Kundenfragen beschäftigt. Notabene ohne einen Franken Umsatz zu generieren.»

Das Unternehmen war gezwungen den Mitarbeiterbestand um rund 25 Prozent zu verkleinern. Dies wurde aufgrund von natürlichen Abgängen aber auch von Kündigungen, die man leider aussprechen musste, vorgenommen. Im Januar 2021 arbeiten noch 320 Mitarbeitende in der Globetrotter-Group.

Der Umsatz des hinter Hotelplan, Kuoni und TUI viertgrössten Schweizer Reiseunternehmens sank im vergangenen Jahr von 243 Millionen Franken auf 53 Millionen Franken (-78%). Einzig die Abreisen in den ersten beiden Monaten Januar und Februar spülten etwas Geld in die Kasse.

Mit einem konsequenten Kostenmanagement haben die 14 Firmen den Schaden verkleinern können – der Verlust beträgt aber immer noch mehrere Millionen Franken. Für das Jahr 2021  wurde nochmals mit einem Umsatzeinbruch von 60 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 budgetiert. «Und auch das schaffen wir», sagt Lüthi. Enttäuscht ist der CEO von den langwierigen, in jedem Kanton anders ausgelegten Härtefallhilfen. «Der Bund muss hier in den Lead und unkompliziert handeln – und zwar jetzt. In diversen Branchen sind viele Betriebe kurz vor dem aus.»

Für das Jahr 2021 geht das Unternehmen davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte ein grosser Teil der Länder wieder bereist werden kann. Und der Impfpass (hoffentlich elektronisch) mit der Covid-Impfung gehört ins Reisegepäck wie der Reisepass. (htr/npa)