Mit exakt 1'615'374 Logiernächten verfehlte Grindelwald den bisherigen Rekord aus dem Vorjahr nur um 0,07 Prozent. Die Hotellerie erreichte im Kalenderjahr 2024 eine Bruttobettenauslastung von rund 70 Prozent, gerechnet über alle 366 Tage – ein Spitzenwert im nationalen Vergleich.

Insgesamt nahmen 41 stimmberechtigte Mitglieder und 46 Gäste an der Mitgliederversammlung im Romantik Hotel Schweizerhof teil. Grindelwald-Tourismus-Präsident Nick Rubi betonte: «Der Tourismus ist und bleibt die wichtigste wirtschaftliche Säule unserer Gemeinde».

Im Anschluss an die Versammlung diskutierten hochkarätige Experten wie Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus, Patrick Scherrer, VRP Made in Bern und Marc Ungerer, CEO Jungfrau Region Tourismus AG, über die Rolle von nationalen, kantonalen und regionalen Akteuren in der touristischen Entwicklung.

Nachhaltige Steuerung statt Klagen
Rubi stellte eine ganze Reihe konkreter Massnahmen zur nachhaltigen Steuerung der Gästeströme vor – darunter die Einführung eines Viertelstundentakts bei den touristischen Buslinien, die neue Positionierung von Frontmitarbeitenden im Dorf (Grindelwald Assistants), ein digitales Besucherleitsystem sowie eine KI-gestützte Prognose- und Lenkungsplattform in Zusammenarbeit mit der Universität Bern.

Förderung sanfter Ausflugsziele
Grindelwald-Tourismus-Direktor Bruno Hauswirth präsentierte ein neues Angebot zur gezielten Belebung weniger frequentierter, aber landschaftlich einmaliger Ausflugsziele wie Bussalp, Waldspitz und Grosse Scheidegg. Gäste, die sowohl über eine Grindelwald-Gästekarte als auch über einen Jungfrau Travel Pass verfügen, erhalten ab Sommer 2026 kostenlosen Zugang zu den entsprechenden Buslinien – ein gezielter Beitrag zur Besucherlenkung und zur Unterstützung der dortigen Gastronomie.

Finanziell solide aufgestellt – Investitionen in Infrastruktur
Hauswirth informierte zudem über die finanzielle Lage und die geplanten Investitionen. Die Jahresrechnung 2024 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von über 107’000 Franken ab. Das Budget 2026 sieht gezielte Ausgaben in den Bereichen Mobilität, Events und Ortsmarketing vor. Zusätzlich wurde die Statutenanpassung zur Erhöhung der Ausgabenkompetenz des Vorstands beschlossen – um auch künftig agil und handlungsfähig zu bleiben.

Im Rahmen einer anstehenden umfassenden Sanierung des Sportzentrums hat Grindelwald Tourismus entschieden, das neue Aktienkapital von 700'000 Franken vollständig zu übernehmen. Als grösster Aktionär übernimmt der Verein damit gezielt Verantwortung – nicht operativ, sondern auf strategischer Ebene. Die operative Führung bleibt in den Händen eines spezialisierten Verwaltungsrats.

Neue Vorstandsmitglieder gewählt
Verabschiedet wurden die langjährigen Vorstandsmitglieder Daniel Zihlmann, Transportunternehmungen, und Stefan Grossniklaus, Hotellerie. Als neue Vertreter gewählt wurden Remo Käser, Transportunternehmungen, und Jan Pyott, Hotellerie. (mm)

Impressionen von der Mitgliederversammlung

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