In sämtlichen Monaten des ersten Halbjahres 2019 weist die Grindelwaldner Hotellerie ein Wachstum zum Vorjahr auf. So konnte der Berner Oberländer Ferienort in der Zeitspanne vom 1. Januar bis 30. Juni 2019 zur Vorjahresperiode in jedem einzelnen Monat ein Wachstum hinsichtlich der Messgrösse Logiernächte oder Bruttobettenauslastung verzeichnet werden. Die Spannweite innerhalb der Monate sei laut Mitteilung von Grindelwalden Tourismus beachtlich. Beträgt das Wachstum Logiernächte im Februar 2,8 Prozent, so wurde dies vom Monat April sogar deutlich übertrumpft (+26,6%).

Erfreulich ist, dass auch die Bruttobettenauslastung im ersten Halbjahr um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnte. Die Bettenkapazität der Hotels in Grindelwald waren demnach im Durchschnitt zu 62 Prozent besetzt, was einem Spitzenwert in den alpinen Tourismusdestinationen entspricht.

Konjunkturabkühlung in Europa
Die Zahlen sind nicht selbstverständlich, denn der Tourismussektor spürt schweizweit die anhaltende Konjunkturabkühlung in Europa.  Zwischen Januar und März 2019 verzeichnete die Branche 107’000 oder 1,1 Prozent weniger Logiernächte als im Vorjahr. [IMG 2]

Grindelwald Tourismus rechnet damit, dass die Ausgangssituation schweizweit gesehen für die Branche anspruchsvoll bleiben dürfte, zumal die Prognostiker des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) die Konjunkturentwicklung in Europa eher verhalten sehen.

Potential in den kalten Monaten
Laut Grindelwald Tourismus sind die positiven Zahlen nicht zuletzt auf die Entwicklung der Frühlingsmonate zurückzuführen. Der essentielle Treiber des Wachstums sei der durchgehende Betrieb der Firstbahn und auch der Zugang zum Ausflugsziel Jungfraujoch-Top of Europe gewesen. Dazu standen 50 Prozent der Bettenkapazitäten der Hotellerie vor Ort stets zur Verfügung.

Steigerungspotential findet sich vor allem in der Wintersaison, die der Entwicklung des Frühlings, Sommers und Herbstes hinterherhinkt. Dieses Defizit erhofft sich die Tourismusdestination durch die Realisierung des V-Bahn Projekts der Jungfraubahnen und der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen künftig wettmachen zu können, um als Wintersportort wiederum eine Spitzenposition im internationalen Wettbewerb zu erlangen. (htr)