Der Gemeinderat hat am Montag einen entsprechenden Kredit zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Die «Grasburg» ist die grösste Burgruine des Kantons und gehört seit 1894 der Stadt Bern, obschon sie in der Gemeinde Schwarzenburg liegt. Die Ruine gilt als Kulturgut von nationaler Bedeutung.

Mauerwerk ausbessern
Witterungseinflüsse und Felsabbrüche haben der Ruine zugesetzt. Nun sollen an sämtlichen Burgmauern Steine repariert oder ersetzt werden. Weiter muss der Fels, auf dem die «Grasburg» thront, stellenweise stabilisiert werden, wie der Stadtberner Gemeinderat am Montag mitteilte.

Geplant sind ausserdem eine neue Brücke als Hauptzugang sowie Informations- und Erläuterungstafeln. Die Sanierung soll ab kommendem Herbst stattfinden. Nach heutiger Einschätzung der Berner Stadtregierung können für das Projekt Subventionen von rund 1,1 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds und vom Bundesamt für Kultur erwartet werden. Die Gemeinde Schwarzenburg hat eine Beteiligung von rund 100'000 Franken zugesagt.

Staufer, Kyburger, Syvoyer
Die «Grasburg» steht auf einem Felsvorsprung über einer Flussschlaufe der Senseschlucht. Sie soll um die Jahre 1220 oder 1230 erbaut worden sein, als die heutigen Kantone Bern und Freiburg der deutschen Königsfamilie der Staufer gehörten.

Einige Jahrzehnte später kam die Burg in den Besitz der Kyburger. Später ging die Anlage an die Habsburger und Savoyer über. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben.

Der Sage nach soll zur Zeit der Helvetier ein Jäger einem weissen Hirsch bis in die Senseschlucht nachgestellt haben. Der Jäger brachte es aber schliesslich nicht übers Herz, den stolzen Hirsch zu erlegen.

Dieser führte ihn auf einen hohen Felsen, aus dem plötzlich ein Lindwurm aus einer Erdspalte fuhr. Mit letzter Kraft gelang es dem Jäger, den Lindwurm zu töten. Da erschien der Hirsch abermals und hiess den Jäger, die Stätte in Besitz zu nehmen. (sda)