Auf Nachfrage der htr hotel revue teilt der für den Ausbildungskurs zuständige Dozent Manfred Ritschard mit, dass die Anzahl Anmeldungen nicht ausreichend gewesen sei. Bis Mitte November hätten sich nur vier Teilnehmer eingeschrieben.

Der Kurs war im Hinblick auf eine andere Neuerung aufgebaut worden: Ende 2016 sollten die ersten eidgenössischen Fachausweise für Reiseleiter vergeben werden. Der Ausweis ist für Personen gedacht, die in der Schweiz wohnen und professionell Dienstleistungen in Tourismus, Bildung und Freizeit anbieten. Arbeit- oder Auftraggeber sind Tourismusorganisationen, Reise-, Event- und Kongressveranstalter, Museen, Carunternehmen oder auch Individualkunden.

Für die Teilnahme an der neuen Berufsprüfung, die durch den Schweizer Tourismus-Verband (STV) vorgenommen wird, müssen fünf Vorbereitungsmodule erfolgreich absolviert worden sein. Weil der einzige entsprechende Kurs ins Wasser gefallen ist, hat der STV die erste Prüfung nach hinten verschoben. «Sobald wir Konkretes bezüglich des nächsten Vorbereitungskurses und somit der Prüfung wissen, werden wir entsprechend kommunizieren», erklärt Kathrin Fortmann vom STV.

Aufgeschoben aber nicht aufgehoben
Für die Bemühungen des STV, des Vereins Schweizerischer Reiseleiter und Stadtführer und des Schweizerischen Nutzfahrzeugverbandes, die Rolle touristischer Führer aufzuwerten und zu professionalisieren, ist dies ein herber Rückschlag. Geht es nach Manfred Ritschard von der HFT, bedeutet aufgeschoben aber nicht aufgehoben. «Aufgrund vieler Aussagen war der Kurs nach dem Bekanntwerden der neuen Berufsprüfung etwas kurzfristig angesetzt» worden, schreibt er in einer Mail an die htr hotel revue.

Mit der entsprechenden Vorlaufzeit habe der Kurs aber «sehr grosse Chancen», im nächsten Jahr auf genügend Resonanz zu stossen und durchgeführt zu werden. «Der Kurstag am Samstag ist für Quereinsteiger optimal, jedoch nicht für Stadtführerinnen, welche an dem Wochentag oft verbucht sind. Allenfalls wird dies bei der nächsten Terminierung der Kurstage berücksichtigt werden», schreibt Ritschard. (htr/axg)