Dem hoch verschuldeten Konzern droht dabei ein Verlust von mehreren hundert Millionen Dollar auf seine ursprüngliche Investition von 2,8 Milliarden Dollar.

Dies sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. HNA habe mit einer Reihe grosser Investoren erneut Gespräche aufgenommen, nachdem Verhandlungen im vergangenen Jahr ins Stocken geraten waren, erklärten die Insider.
Beraten werde das Unternehmen dabei von Rothschild.

Die US-Finanzinvestoren Apollo und Cerberus sowie der kanadische Vermögensverwalter Brookfield wollten den Kauf von Swissport erneut prüfen. Angebote erwägen würden zudem die beiden Private-Equity-Gesellschaften Bain Capital und Centerbridge aus den USA, sagten zwei Personen. Dagegen habe das Interesse von Käufer aus der Branche nachgelassen.

Verkaufserlös eher bei 2 als bei 2,3 Milliarden
HNA hofft einem Insider zufolge auf einen Verkaufserlös von mindestens 2,3 Milliarden Dollar. Die Angebote für Swissport dürften sich indes eher in der Grössenordnung von zwei Milliarden Dollar bewegen, erklärten zwei Personen. Apollo habe bei einer früheren Angebotsrunde 2,1 Milliarden Dollar offeriert. HNA drohe damit ein Wertverlust von rund 500 Millionen Dollar.

HNA erwarb Swissport im Jahr 2016 für 2,7 Milliarden Franken, um ihr umfangreiches Angebot in den Bereichen Luftfahrt, Logistik und Tourismus auszubauen. 2018 bliesen die Chinesen, die nach einer aggressiven Einkaufstour in den USA und Europa inzwischen mit einer hohen Schuldenlast kämpfen, einen geplanten Swissport-Börsengang ab und peilten stattdessen einen Verkauf des Weltmarktführers aus Zürich an.

Apollo und Cerberus, die 2018 die in Paris ansässige Firma Worldwide Flight Services (WFS) erworben hatten, gehörten damals zu den Interessenten. Doch die Verhandlungen gerieten ins Stocken, nachdem Swissport vergangenen August ein Refinanzierungspaket aushandeln konnte.

Der chinesische Mischkonzern besitzt nebst Flughäfen, Frachtunernehmen, Reisebüros auch Hotels. Dazu gehörte etwa bis Ende 2018 die Rezidor-Hotelgruppe (heute Radisson). Diese wechselte dann zum chinesischen Hotelentwickler Jin Jiang International Holdings. (awp/sda/reu)