Wie die Verantwortlichen am Donnerstag mitteilten, ist die Idee gemeinsam mit der GantrischPlus AG entwickelt worden. Das ist eine Wirtschafts- und Tourismusförderungsorganisation, welche das Gantrischgebiet weiterentwickeln will.

Die Idee ist, im Naturpark artgerechte Aussenanlagen mit einer Fläche von rund 50'000 Quadratmetern zu errichten. Das entspricht einer Fläche von etwas über sieben Fussballfeldern. Auf Initiative des Kantons Bern und mit Unterstützung der Stadt Bern ist die Idee seit Anfang Jahr in einem Projektteam konkretisiert worden.

Bis Ende Jahr will sich die Projektgruppe auf einen Standort festlegen und dann einen Antrag an den Kanton Bern für die Realisierung des Projekts im Gantrischgebiet einreichen. Im Vordergrund stehen Standorte in den Gemeinden Riggisberg, Rüeggisberg und Schwarzenburg.

Touristenmagnet Bärenpark feiert Jubiläum und wird ausgebaut
Die Ankündigung erfolgt im Zusammenhang mit dem 10-Jahr-Jubiläum des Berner Bärenparks. Er ist zehn Jahre nach seiner Einweihung mit1,8 Mio. Besuchern jährlich Touristenmagnet Nummer eins in der Stadt Bern, wie der Tierpark Bern schreibt. Auch diese Anlage soll ausgebaut werden.

Ziel ist es, über insgesamt sieben Anlagen zu verfügen: vier im Bärenpark respektive im Tierpark Dählhölzli in Bern («BärenWald») sowie drei im Gantrischgebiet. Sechs bis sieben Anlagen braucht es laut dem Berner Tierparkdirektor Bernd Schildger, um Bären über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg artgemäss halten und sie den Menschen näher bringen zu können.

Im Bärenpark leben heute drei Bären: Finn, Björk und ihre Tochter Ursina. Die zweite Tochter Berna musste 2013 den Bärenpark verlassen, weil sie sich immer wieder mit der Mutter stritt. Usprünglich sollten beide Jungtiere weggegeben werden, weil die männlichen Bären oft Jungtiere angreifen. In einem ersten Schritt gelang aber eine «Familienzusammenführung» – Vater Finn war nach der Geburt der beiden Töchter isoliert worden.

Auch im Berner BärenWald im Tierpark Dählhölzli bekamen die beiden erwachsenen Bären Misha und Masha Jungtiere, worauf Vater Misha beim Spielen die beiden malträtierte und Masha ihre Mutterrolle vernachlässigte. Ein Jungtier starb nach dem Spiel, eines musste eingeschläfert werden. Der Tierpark stand nach dem Tod der zwei Jungbären im Jahr 2014 tagelang im Scheinwerferlicht der Medien und musste viel Kritik einstecken. Heute sind sowohl Finn als auch Misha sterilisiert.

Fest und Vortragsreihe
Das Zehn-Jahr-Jubiläum des Bärenparks feiert der Tierpark Dählhölzli, zu dem er gehört, am kommenden Samstag mit einem Fest und einer Vortragsreihe im Casino Bern. Nach einem offiziellen Festakt stehen im Bereich des alten Bärengrabens Essens- und Handwerksstände bereit.

Auch einen Geschicklichkeitsparcours und Konzerte wird es geben. Im Casino Bern spricht unter anderen Reno Sommerhalder, der in Kanada unter Bären lebt, zu «Grenzwerten der Toleranz zwischen Mensch und Bär.» (htr sda)