Die Entwicklungsstrategie des Freiburger Tourismus 2024 bis 2030 knüpft an das White Paper «Schweizer und Freiburger Tourismus» und an das Inkrafttreten des neuen Gesetzes über den Tourismus (TG) vom 8. Oktober 2021 und seines Reglements (RT) an. Ihr liegen eine gründliche Analyse sowie strategischen Überlegungen zugrunde, welche sich über mehrere Monate hinweg erstreckten. Auch die grossen pandemiebedingten Veränderungen im Tourismussektor wurden berücksichtigt. Die Strategie wurde 2023 vom Vorstand des Freiburger Tourismusverbandes (FTV) angenommen und im Februar vom Staatsrat genehmigt.

Die Strategie beschreibt die Zukunftsvision und hebt das Potenzial des Freiburger Tourismus sowie die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Akteurinnen und Akteuren hervor. Aufgrund ihrer geringen Grösse eignee sich die Region Freiburg besonders gut für die Umsetzung innovativer und ambitionierter Projekte, schreibt der Tourismusverband. So setzte 
man auf Agilität, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und der Entwicklung eines nachhaltigen und authentischen Tourismus zu bewältigen. Um dies 
zu erreichen und den wandelnden Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden, müssen die Ressourcen, Kompetenzen und touristischen Netzwerke zusammengelegt werden.

12 Hauptachsen der Entwicklungsstrategie

Achse 1: Eine Positionierung in vier verschiedenen Schweizer Themenwelten und die Anerkennung von Freiburg als Tourismuslabor
Achse 2: Ein einzigartiges und authentisches Erlebnis, im Kontakt mit den Einheimischen
Achse 3: Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus
Achse 4: Komplementarität und Weiterentwicklung von Partnerschaften
Achse 5: Schaffung von Rahmenbedingungen für die Umsetzung und die Unterstützung von Produkten
Achse 6: Schaffung von Rahmenbedingungen für die Umsetzung und die Unterstützung von Veranstaltungen 
Achse 7: Entwicklung der «Wirtschaft des Teilens»
Achse 8: Ausbau des Hotelangebots
Achse 9: Entwicklung der kommerziellen Parahotellerie
Achse 10: Diversifikation der finanziellen Ressourcen
Achse 11: Flexibilität des Personals, um den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden
Achse 12: Starke Integration neuer Technologien

Zusammenfassung in 12 Hauptachsen
Die Entwicklungsstrategie des Freiburger Tourismus 2024 bis 2030 ist auf 12 Hauptachsen ausgerichtet. Sie gilt in erster Linie für den FTV, die regionalen Tourismusorganisationen (RTO) und die ihnen angegliederten Rechtseinheiten. Mehrere dieser Achsen finden aber bereits in diversen laufenden Massnahmen und Projekten Anwendung.

Die Achse 1 positioniert Freiburg als Tourismuslabor
Zwei strategische, von Innotour unterstützte Projekte sind bereits von nationaler Bedeutung. So nutzen mehrere Destinationen und touristische Regionen in der Westschweiz vollumfänglich oder teilweise die Funktionen der Online-Plattform «CheckIn-FR» für die Erfassung der Gästedaten. Zudem stiess das Projekt «Data Warehouse» beim Seco auf grosses Interesse. Im Projekt geht es um eine erleichterte Datenverwaltung und um den Umgang mit künstlicher Intelligenz. 

Die Achse 3 bezieht sich auf das Ziel eines nachhaltigen Tourismus
Der FTV nimmt am Programm Swisstainable von Schweiz Tourismus teil und erreichte im Jahr 2023 Level 2. Als Schnittstelle zu den Freiburger Dachverbänden ermutigt er diese, es ihm gleichzutun und sich damit offiziell der Nachhaltigkeit zu verpflichten. Er arbeitet an der Umsetzung der Massnahme «Unterstützung des lokalen Tourismus und der Produkte aus dem Freiburgerland», die im kantonalen Klimaplan festgehalten wurde. Zudem setzt sich FTV für einen barrierefreien Tourismus ein. Durch die Unterzeichnung einer Charta der Initiative Ok:Go und die Einführung von Piktogrammen an rund 300 Points of Interest auf der Website fribourg.ch – in Kooperation mit Pro Infirmis Freiburg – werden die Gäste über die Zugänglichkeit der touristischen Angebote informiert.

Die Achse 12 setzt auf eine starke Integration von digitalen Instrumenten
Die in Zusammenarbeit mit den Regionen und diversen Partnerorganisationen durchgeführten 
Marketingkampagnen des FTV sind zu 100 Prozent digital. Es ist wichtig, die Kräfte zu bündeln. Das zeigen die vereinheitlichte Website der Region Freiburg, die neue institutionelle Website des FTV und die Website der Eishockey-Weltmeisterschaft 2026 zeigen. Dies gilt aber auch für die sozialen Netzwerke, in denen der Tourismus mehr als jede andere Branche von der Kraft der Bilder profitiert.

Marketing- und Kommunikationsstrategie in Arbeit
Die Achsen der Entwicklungsstrategie des Freiburger Tourismus 2024 bis 2030 finden sich auf operativer Ebene im Aktionsplan wieder. Dieser dient als Grundlage für die «Marketing- und Kommunikationsstrategie des Freiburger Tourismus», die mit den Regionen und der Kommission für Marketing und Tourismusförderung des FTV erarbeitete wurde. Letztere berücksichtigt die Segmentierung, die Positionierung sowie die Produkte und Dienstleistungen, die in der Hauptstrategie definiert wurden. Sie wird zurzeit fertiggestellt und legt die für die Erreichung der gesteckten Ziele vorgesehenen Aktivitäten fest.

Das Interesse der Gäste endet nicht an den Bezirksgrenzen. «Die erfolgreiche Umsetzung dieser Entwicklungsstrategie 2024–2030 hängt von der Zusammenarbeit und vom Engagement aller touristischen Akteurinnen und Akteure ab. Die neue Strategie ist pragmatisch, aber auch ambitioniert, innovativ und Ausdruck des Wunsches, die Stärken der kleinsten Tourismusregion der Schweiz aufzuwerten», so Pierre-Alain Morard, Direktor des FTV. (mm)