Das kantonale Gesundheitsamt teilte am Donnerstag mit, 80 der 100 Jugendlichen wohnten im Kanton Graubünden. Im siebentägigen Lager seien vergangene Woche Darbietungen für ein Abschlusskonzert einstudiert worden. Das Gesundheitsamt wurde eigenen Angaben zufolge am Montag über die Neuinfektionen im Lager informiert.

Einige Teilnehmer des Jugendlagers waren am vergangenen Wochenende, noch vor Auftreten von Symptomen, weiter in ein anderes Ferienlager gezogen. Die rund 30 Teilnehmer wurden sofort in Quarantäne gesetzt, und das Ferienlager wurde aufgelöst. Nach Angaben des Gesundheitsamtes befinden sich derzeit 14 Personen in Isolation, 196 Personen in Quarantäne sowie zwei Personen in Spitalpflege. Das Gesundheitsamt will wegen steigender Fallzahlen die Kontrollen bei der Umsetzung der Schutzkonzepte verstärken.

Behörden rechnen mit weiteren Ansteckungen
Das Jugendlager wurde im Grossraum Chur durchgeführt, wie Rudolf Leuthold, Leiter des Gesundheitsamtes, auf Anfrage bekanntgab. Teilgenommen daran hätten Jugendliche aus dem ganzen Kanton Graubünden. Das Gesundheitsamt geht nach Angaben von Leuthold von weiteren Ansteckungen mit dem Virus aus. Man warte noch auf die Testergebnisse von Personen, die sich mit Symptomen in Quarantäne befinden.

Die christliche Jugendorganisation Adonia bestätigte am Donnerstag, dass ihr in Parpan durchgeführtes Lager von den Infektionen betroffen war. Alle Krankheitsfälle seien milde verlaufen, sagte Mediensprecher Patric Neeser auf Anfrage. Die Organisation führe alle in diesem Jahr geplanten Lager durch. Sie habe aber beschlossen, die bestehenden Schutzkonzepte durch eine Maskenpflicht bei den Konzerten zu ergänzen.

Kontaktdaten müssen überprüft werden
Zudem hätten Betreiber beziehungsweise Organisatoren von öffentlich zugänglichen Betrieben und von Veranstaltungen die erhobenen Kontaktdaten auf die Richtigkeit zu überprüfen. Angegeben werden müssen Name, Vorname und Telefonnummer.

Danach seien die Daten in elektronisch geführten Listen aufzubewahren. Die Kontrolle und die Durchsetzung der Schutzkonzepte obliegen weiterhin den Gemeinden. Die verschärften Massnahmen werden ergriffen, weil in den vergangenen Wochen vermehrt Infektionsherde auftraten – vor allem in Unterhaltungs-,
Gastronomie- und Freizeitbetrieben. (sda)