Der inhaltliche Dreh- und Angelpunkt der Nexpo werde in der kommenden Projektphase die Entwicklung einer partizipativen Projektplattform werden, erklärten die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch, der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried und der Genfer Stadtpräsident Sami Kanaan im Anschluss an das Treffen vor den Medien in Bern.

Von Graffenried erklärte gegenüber dem Videodienst von Keystone-SDA, dass jede Generation das Anrecht auf eine eigene Landesausstellung habe. «Die Expo nur an einem Ort durchzuführen ist ein wenig letztes Jahrhundert», meinte der Berner Stapi. Jetzt solle nach dem Willen der zehn grössten Schweizer Städte eine Expo dezentral über die ganze Schweiz stattfinden.

Schweizweit sollen so zu den Themen Innovation, Teilhabe und Lebensraum von der Bevölkerung Ideen eingebracht, diskutiert und umgesetzt werden. Die Nexpo verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, neue potentielle Wahrzeichen in den Lebenswelten der Schweiz zu identifizieren, erlebbar zu machen und als Höhepunkt im Jahr 2028 zu küren.

Geschäftsführung ausgeschrieben
In den kommenden zwei Jahren soll sich entscheiden, ob der Bundesrat die Nexpo als neue Landeausstellung unterstützt. Obwohl der Prozess noch offen ist, organisiert sich der Verein für die Kandidatur neu und will eine künstlerische und kaufmännische Doppelspitze als Geschäftsführung einsetzen. Die Ausschreibung dafür läuft bis Anfang Oktober.

Am Samstag wurde auch über erste Nexpo-Projekte informiert, etwa über «Smart Inter-City» eine Initiative der Stadt Basel oder das Projekt «Vallée Archipel» des Architekturbüros mijong aus Sitten und Zürich. Bei diesem Projekt soll entlang des 160 Kilometer langen Rhonetals mit der Bevölkerung der 144 Gemeinden eine neue kollektive Erzählung entwickelt werden.

Am 1. August wurde von Nexpo eine Online-Umfrage lanciert. Ziel der anonymen Publikumsumfrage ist es herauszufinden, was die Menschen in der Schweiz bewegt, was sie gemeinsam haben und was sie als Individuen und als Gesellschaft auszeichnet.

Bisher hätten schon über 2500 Personen aus allen Landesteilen an der Umfrage teilgenommen, teilten die Verantwortlichen am Samstag mit. Die Auswertung der bisherigen Daten zeige unter anderem, dass sich die Bevölkerung im Jahr der Corona-Pandemie für die Schweiz besonders Sicherheit und Stabilität (65 Prozent), aber auch Fairness und Solidarität (55 Prozent) wünsche. (sda)