(Keystone-SDA) Der Südtiroler Schnekanonenhersteller Technoalpin sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert. Dies obwohl der letzte Winter mit seinem Schneemangel gezeigt habe, wie wichtig Beschneiungsanlagen sind. Ohne Beschneiung wäre kein einziges Skigebiet offen gewesen, sagte Patrizio Laudonia, Chef von Technoalpin Schweiz. Die Bergbahnen seien in der Pandemie vorsichtig geworden. Gewisse Bergbahnen hätten zeitweise ihre Investitionen total gestoppt.

Im vergangenen Winter haben die Schweizer Bergbahnen einen Rückgang bei den Gästezahlen (Ersteintritte) um 12 Prozent und beim Umsatz im Personentransport um 9 Prozent hinnehmen. Dabei waren aber die Ergebnisse regional sehr unterschiedlich.

Während die hoch gelegenen Bahnen teilweise Rekordergebnisse erzielt hätten, habe es bei den tiefergelegenen Skigebieten starke Einbussen gegeben, sagte der Direktor des Dachverbands Seilbahnen Schweiz, Berno Stoffel, am Rande im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Schweiz hat noch Aufholpotential
Das bekommt Technoalpin als Branchenprimus mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent in der Schweiz nun zu spüren. Denn Bescheiungsanlagen hätten im Durchschnitt eine Vorlaufzeit von vier bis fünf Jahren, bis eine Baubewilligung vorliege, sagte Technoalpin Schweiz-Chef Laudonia. Es gebe viele Einsprachen gegen neue Anlagen, wie etwa vom WWF Schweiz oder Pro Natura.

Diese schlagen auf das Geschäft von Technoalpin durch. Praktisch ein ganzer Jahresumsatz von rund 30 Millionen Franken sei wegen der langen Vorlaufzeit bis zum Bau neuer Anlagen blockiert, sagte Laudonia. Denn 90 Prozent des Umsatzes mache das Unternehmen hierzulande mit Neuanlagen. Nur 10 Prozent stammten vom Servicegeschäft. Beim Neuanlagengeschäft sei die Hälfte der Ersatz von alten Anlagen und die andere Hälfte der Neubau auf Pisten, wo es noch keine Schneekanonen gegeben habe.

Die Schweiz habe noch Aufholpotenzial. Hierzulande seien erst 54 Prozent der Pisten beschneit, während es in Südtirol 90 Prozent seien. Aber die Schweizer Bergbahnen haben im vergangenen Jahrzehnt investiert. 2014 seien erst 36 Prozent der Pisten beschneit gewesen, sagte Dachverbandsdirektor Stoffel.

Der gesamte Technoalpin-Konzern mit Sitz in Bozen habe im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende April) erstmals die Grenze von 300 Millionen Umsatz geknackt, sagte Laudonia. Das Unternehmen hat gut 700 Mitarbeiter, davon 23 in der Schweiz.