Wegen der weltweiten Corona-Pandemie schliessen in Südamerika unter anderem Chile und Guatemala ihre Grenzen. Auch im arabischen Raum schränken wegen der Ausbreitung des Coronavirus weitere Länder den Luftverkehr und die Bewegungsfreiheit ein. Und die Türkei kappt die Flugverbindung in die Schweiz.

Ab kommenden Mittwoch werden für 15 Tage keine Ausländer mehr in das südamerikanische Land gelassen, wie Präsident Sebastián Piñera am Montag ankündigte. Chilenische Staatsbürger müssen nach der Einreise für zwei Wochen in Quarantäne. Zuvor hatten in der Region bereits Argentinien, Peru, Panama, Honduras und El Salvador ihre Grenzen geschlossen. Haiti schloss seine Grenze zur Dominikanischen Republik, Kolumbien die Übergänge nach Venezuela. Am Montag verkündete auch Guatemala diese Massnahme.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus greifen auch die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien und Marokko zu drastischen Massnahmen: Ägypten beschloss am Montag, ab Donnerstag sämtliche Flüge bis zum Ende des Monats auszusetzen.

Algerien verkündete, alle seine Verbindungen zu europäischen Ländern auszusetzen, um die Pandemie einzudämmen. Die marokkanischen Behörden kündigten an, «bis auf weiteres» Cafés, Restaurants, Theater und Kinos sowie Moscheen zu schliessen. «Die Flüge werden von Donnerstag bis zum 31. März ausgesetzt", sagte Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli im Fernsehen. Die Massnahme sei notwendig, um die soziale Interaktion insbesondere unter «Touristen, die in Ägypten ein- oder ausreisen", zu verringern.

Zuvor hatten die Behörden bereits die Schliessung von Schulen und Universitäten verkündet. Am Montag forderte der Ministerpräsident die Ägypter ausserdem auf, «zu Hause zu bleiben" und «Panikkäufe"
zu vermeiden. In Ägypten sind bislang 126 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Bislang wurden von den Behörden zwei Todesfälle gemeldet, darunter ein Tourist aus Deutschland.

Algerien beschloss unterdessen, ab Donnerstag alle seine Verbindungen mit sämtlichen europäischen Ländern auszusetzen. Bislang meldeten die Behörden in Algerien vier Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus. 54 Menschen seien infiziert.

Auch Moscheen sollen geschlossen bleiben
Die in Marokko verkündeten Massnahmen für die Schliessung von Restaurants und Bars würden am Montag um 18.00 Uhr in Kraft treten, teilten die Behörden mit. Nicht betroffen seien Märkte, Geschäfte und Räumlichkeiten für den Verkauf von Produkten und Rohstoffen sowie die Restaurants, die Lieferservice anbieten.

Auch Moscheen sollen geschlossen bleiben. Marokko hatte bereits am Sonntag «bis auf Weiteres" alle internationalen Flüge ausgesetzt.

Für in dem Land gestrandete europäische Touristen wurden Sonderflüge genehmigt. Während Europa zum Epizentrum der Pandemie geworden ist, sind die Zahlen in Marokko vergleichsweise niedrig: 29 Fälle von Infizierten wurden gemeldet, ein Mensch starb.

In Jordanien werden ab Dienstag vorerst sämtliche Flüge ausgesetzt. Jordanien meldete bisher insgesamt 18 Fälle, darunter sechs Franzosen und ein britischer Tourist.

Zuvor hatte die Regierung des Libanon erklärt, ab Mittwoch alle Grenzen, den landesweit einzigen Flughafen sowie Häfen des Landes zu schliessen. Die Regelung gilt vorerst bis 29. März.

Türkei schränkt öffentliches Leben ein
Die Türkei hat aus Sorge vor eines Ausbreitung des Coronavirus das öffentliche Leben weiter eingeschränkt. Ab Mitternacht (22.00 UHR MEZ) müssten alle öffentlichen Erholungs-und Vergnügungsorte ihren Betrieb einstellen, teilte das Innenministerium in Ankara mit.

Gesundheitsminister Fahrettin Koca gab unterdessen weitere Reisebeschränkungen für sechs Länder bekannt. Die Flugverbindungen mit Grossbritannien, der Schweiz, Saudi Arabien, Ägypten, Irland und mit den Vereinigten Arabischen Emiraten würden ab Dienstag 08.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MEZ) eingestellt. Damit hat die Türkei Flugverbindungen mit insgesamt 20 Ländern eingestellt. Offiziell wurden in der Türkei bislang 18 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet.

Virus breitet sich am Persischen Golf aus
Auch am Persischen Golf breitete sich das Virus weiter aus. Bahrain meldete am Montag den ersten Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19. Auch Kuwait, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben gemeinsam Hunderte Infektionen gemeldet.

Die Emirate setzten Gebete in Moscheen und anderen religiösen Stätten aus. Zudem riefen Behörden dort dazu auf, Hochzeiten und andere Feiern in Hotels und Veranstaltungsräumen ab Mittwoch vier Wochen auszusetzen.

Wegen der Coronavirus-Pandemie schliesst Indien ab Dienstag alle seine Museen und Denkmäler, darunter das berühmte Mausoleum Tadsch Mahal. Alle Einrichtungen seien angewiesen worden, bis zum 31. März zu schliessen, erklärte der indische Tourismusminister Prahlad Patel am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Zuvor waren bereits die meisten Schulen und Freizeiteinrichtungen in dem Land mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl der Welt. Alle Touristenvisa wurden ausgesetzt, Flugzeuge aus der EU, der Türkei und aus Grossbritannien dürfen ab Mittwoch nicht mehr landen. Bislang wurden in Indien nur 114 Infektionsfälle registriert. Zwei Menschen starben den offiziellen Angaben zufolge. (sda dpa)