(Keystone-SDA) Die Titlis Bergbahnen sind weiter auf Erholungskurs und haben im ersten Halbjahr 2022/23 deutlich mehr Gewinn erzielt. Bereits im Vorjahr hatte sich das Bergbahnunternehmen von der Corona-Krise erholt, die internationalen Gäste kehrten nach und nach zurück.

Der Betriebsertrag kletterte in der Periode von November 2022 bis April 2023 um 25 Prozent auf 35,5 Millionen Franken, wie die Titlis Bergbahnen mitteilten. Davon entfielen 24,0 Millionen Franken auf den Ertrag des Bahnbetriebs, was einem Plus von 23 Prozent entspricht. Da im Gegensatz zum Vorjahr in diesem Winter uneingeschränkt Gäste bewirtet werden konnten, stiegen auch die Erträge in den Restaurants und Hotels um rund ein Drittel auf 7,9 Millionen Franken, wie es im Halbjahresbericht weiter hiess.

Bereits Anfang Mai hatte das Bergbahnunternehmen einen kräftigen Anstieg der Gästezahlen um 18 Prozent auf 568'070 bekannt gegeben. Besonders erfreulich habe sich das für Bergbahnen in der Regel lukrativere Geschäft mit internationalen Individualgästen entwickelt.

Hohe Energiekosten
Allerdings legte durch die höhere Gästezahl und die gemäss Mitteilung «unerfreulich hohen Energiepreise» sowie höhere Lohnkosten auch der Aufwand zu, und zwar um 22 Prozent auf 25,4 Millionen Franken. Unterm Strich blieb dennoch ein mehr als verdreifachter Gewinn von 3,9 Millionen nach 1,1 Millionen im Vorjahr.

Die Wintersaison war geprägt von sehr geringem Schneefall. Entsprechend sank die Zahl der Ersteintritte im Bereich Schneesport um knapp 8 Prozent - dies sei aber im nationalen Vergleich noch ein gutes Ergebnis, teilte das Tourismusunternehmen mit. Das Segment Schlitteln sei hingegen mit rund minus 78 Prozent quasi eingebrochen.

Dafür hätten sich die Gruppenreisen nach dem Einbruch dieses Segments während der Corona-Pandemie «äusserst positiv» entwickelt, teilten die Titlis Bergbahnen mit. Mit rund 90'0000 internationalen Gruppenreisenden sei die Anzahl dieser Besucher auf dem Titlis gegenüber dem Vorjahr verfünffacht worden. 

Ausgabefreudigen Chinesen fehlen
Diese Entwicklung stimme für die kommenden Jahre «sehr optimistisch», auch wenn noch nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht sei, erklärte die Bergbahnbetreiberin. Bislang fehlten auch noch die «ausgabefreudigen» Gäste auch China weitgehend. Bei den Individualtouristen wurde dagegen ein neuer Allzeit-Rekord erzielt. Mit 127'235 Ersteintritten liege dieser deutlich über der bisherigen Bestmarke aus der Saison 2018/19 mit rund 96'000 Gästen, teilten die Titlis Bergbahnen mit.

Der Ausblick präsentiert sich nach Angaben des Unternehmens insgesamt positiv. Es würden aber weniger Schweizerinnen und Schweizer ihren Urlaub im Inland verbringen, weil das Nachholbedürfnis nach Auslandsferien nach wie vor gross und der Franken stark sei. Daher werde sich die Nachfrage in diesem Segment auf dem Niveau des Vorjahres stabilisieren.

Bei den internationalen Individual- und Gruppenreisen laufe es hingegen ausgezeichnet und es zeichne sich eine deutliche Aufwärtstendenz ab, erklärte das Tourismusunternehmen. Es hofft auch auf wieder mehr Gäste aus China. Auch für den Winter wird eine weitere Normalisierung erwartet.