Die Biathlon Arena Lenzerheide solle eine der grössten Sommertrainingsanlagen Europas werden, heisst es in der gemeinsamen Medienmitteilung von WWF und Pro Natura vom Dienstag. Geplant sei, die Rollskibahn um das Dreifache auszubauen. Sie solle auf weiten Strecken durch den Wald, nahe an Flachmooren vorbei und mitten durch ein Auerhuhngebiet führen. Dafür müssten rund 9000 Quadratmeter Wald gerodet werden.

Das Projekt führe zu massiven Eingriffen im Wald und bedrohe ein schützenswertes Naturgebiet, heisst es weiter. Die Regierung habe der Nutzungsplanung zugestimmt, obwohl weder eine Rodungsbewilligung noch ein ornithologisches Gutachten vorlägen.

Im kantonalen Auerhuhn-Konzept stehe, dass auf den Bau neuer touristischer Infrastrukturanlagen in den Auerhuhn-Lebensräumen zu verzichten sei. Es gebe weder vom kantonalen Amt für Wald und Naturgefahren noch vom Bundesamt für Umwelt Stellungnahmen zur geplanten Rodung. «Ohne diese Rodungsbewilligung hätte die Regierung die Nutzungsplanung für das Projekt gar nicht bewilligen dürfen», erklären WWF und Pro Natura.

Schonendere Varianten seien nicht seriös geprüft worden. Die Regierung habe keine Abwägung zwischen den Nutzungsinteressen und dem Arten- und Biotopschutz vorgenommen. Es könne nicht angehen, dass die Elitesport-Anlage nun Schritt für Schritt immer mehr Raum auf Kosten der Natur in Anspruch nehme, heisst es in der Mitteilung. (sda)