Die Informationen über verschärfte Massnahmen im Gastro-Bereich sowie über Anordnungen in den Skigebieten will die Bündner Regierung am Freitag in Chur verkünden. In einem vertraulichen Schreiben an eine Branchen-Organisation, das der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ebenfalls vorliegt, sickerten aber schon am Donnerstag erste Informationen über die Pläne der Regierung durch.

Demnach sollen ab (morgigem) Freitag von 23 Uhr an alle Restaurants im Kanton geschlossen werden, und zwar vorerst für zwei Wochen. Erlaubt bleiben die Lieferung und Verteilung von Lebensmitteln nach Hause bis 22 Uhr, Take-Away bis 22 Uhr und der Betrieb von Restaurants in Hotels für Hotelgäste.

Vierthöchste Fallzahlen
Begründet werden die Massnahmen mit den Coronavirus-Fallzahlen, die in Graubünden leicht ansteigen oder auf hohem Niveau stabil sind. Die Reproduktionszahl im Kanton belaufe sich im Durchschnitt auf 1,02. Graubünden weise die vierthöchste Reproduktionszahl in der Schweiz auf, heisst es in dem Schreiben. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit sollte (BAG) die Reproduktionszahl unter 0,7 Prozent liegen.

Die betroffenen Restaurants sollen bei einer Schliessung Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung haben, ohne die zehntägige Frist abwarten zu müssen. Weder Regierungsrat Marcus Caduff (CVP) noch Regierungspräsident Christian Rathgeb (FDP) wollten sich am Donnerstag zu den durchgesickerten Informationen äussern. Sie verwiesen auf Anfrage auf die Medienorientierung am Freitag in Chur. (sda)