Das 23. Managementseminar des Verbands Schweizer Tourismusmanager:innen VSTM ASMT fand im Zentrum Paul Klee in Bern statt – mit einer Rekordbeteiligung von 115 Fachpersonen aus dem In- und Ausland. Unter dem Tagungsthema «Managing Growth» beleuchtete Moderator Jürg Schmid zentrale Herausforderungen im Tourismus.
Weltweit wächst der Reiseverkehr stark: Laut International Air Transport Association IATA wird es 2025 über 5 Milliarden Flugreisen geben, Europa rechnet bis 2034 mit 50 Prozent mehr Ankünften. Gleichzeitig spitzt sich der Fachkräftemangel zu. Damit rücken Fragen nach Belastungsgrenzen und neuen Organisationsformen in den Mittelpunkt.
Tourismus mit der Bevölkerung denken
Ein zentrales Thema war die Tourismusakzeptanz. Stefanie Jermann vom Insight Institute zeigte Wege zur Messung und Interpretation auf. Professor Jürg Stettler von der Hochschule Luzern illustrierte anhand der Beispiele Pragser Wildsee und Hallstatt, wie Preissteuerung und Besucherobergrenzen künftig an Bedeutung gewinnen.
Ein ganzheitlicher Ansatz wurde mit dem Konzept des Lebensraummanagements vorgestellt: Cornelius Obier von Project M erläuterte dies am Beispiel der Nordseeinsel Borkum.
Kommunikation neu denken
Silvan Metzger von Maison Metzger sprach über die strategische Rolle von Place Branding: Eine starke Standortmarke beeinflusst weit mehr als die touristische Wahrnehmung: Sie wirkt auch auf Investitionen, Fachkräftegewinnung und lokale Identifikation.
Philipp Niederberger vom Schweizer Tourismus-Verband betonte abschliessend, dass die Legitimation touristischer Kommunikation ein wachsendes Thema sei. Öffentliche Mittel hängen zunehmend davon ab, ob der Nutzen des Tourismus für Gesellschaft und Politik überzeugend vermittelt werden kann. (mm)
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