Die Schweiz habe die Produkte, die am schnellsten auf den Markt kommen und die am besten wirkten, identifiziert, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Donnerstag vor den Bundeshausmedien. «Wir sind gut positioniert.» Verschiedene Impfstoffe würden derzeit von der Schweizerischen Heilmittelbehörde Swissmedic geprüft.

Sobald zugelassen, würden die Impfungen beginnen, sagte Berset. Er sprach von «der grössten logistischen Herausforderung im Gesundheitswesen aller Zeiten». Die Kantone seien dann dafür zuständig, dass die Bevölkerung so rasch wie möglich geimpft werden könne.

Impfung soll gratis sein
Ziel sei, dass die Impfung gratis sein werde, sagte Berset. «Vorgesehen ist, dass der Bund einen sehr stolzen Betrag übernimmt, dass die Krankenversicherungen auch einen Betrag übernehmen und dass es einen Beitrag von den Kantonen gibt.»

Der Gesundheitsminister zog insgesamt ein positives Fazit: «Anfang November war die Lage besorgniserregend, heute sieht es schon viel besser aus.» Die Situation bleibe aber sehr ernst.

Dies betonte auch Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Es gebe immer noch zu viele Ansteckungen, zu viele Spital-Einweisungen und zu viele Todesfälle. Auch die Positivitätsrate bei den Tests sei noch deutlich zu hoch. «Es ist noch nicht an der Zeit, um über eine generelle Lockerung der Massnahmen zu reden. Das muss auch unserer Wirtschaft bewusst sein.»[RELATED]

Ein Viertel weniger Fälle
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innerhalb von 24 Stunden bis Donnerstagmorgen 4509 neue Ansteckungen gemeldet. Zudem registrierte das BAG 79 Todesfälle und 198 Spital-Einweisungen. Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen betrug bei den herkömmlichen Tests 21,2 Prozent und bei den Schnelltests 18,9 Prozent.

Vom 16. bis 22. November wurden 30'142 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet, gegenüber 39'695 in der Vorwoche. Damit sank die Zahl der Fälle im Vergleich zur Vorwoche erneut um knapp ein Viertel (24,1 Prozent). Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des BAG zur Woche 47 hervor. (sda)