Derzeit würden beim Bund und den Kantonen Vorbereitungsgespräche laufen, um Ukrainerinnen und Ukrainer, die wegen der russischen Aggressionen fliehen müssen, kurzfristig in Schweizer Jugendherbergen unterzubringen, wie Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherbergen (SJH), gegenüber dem Newsportal Travelnews sagte.

«Bei uns ist angedacht, dass wir im Fall einer Notsituation selbstverständlich – wie es auch unserer DNA und Geschichte entspricht – diese Menschen bei uns aufnehmen und ihnen dann helfen, das zuständige Bundesasylzentrum oder gegebenenfalls ihre Verwandte zu finden», so Bunte.

Die Nonprofit-Organisation verfügt derzeit über 43 eigene Herbergen mit rund 5'400 Betten. Wie viele Flüchtende aufgenommen würden, sei derzeit noch nicht zu beziffern. Da in den Bergen die Wintersaison bald endet, und die Betriebe ab April bis Ende Mai oder Mitte Juni geschlossen sind, gäbe es dort genügend Verfügbarkeiten. Bunte sieht auch in den Städten Möglichkeiten. Derzeit seien auch Jugis in Bern, Basel, Zürich oder Interlaken nicht ausgebucht und hätten noch kurzfristig Kapazitäten.[IMG 2]

Kantone suchen «mit Hochdruck» Unterkünfte
Wie die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) am Freitag mitteilte, seinen die Kantone «mit Hochdruck» daran, zusätzliche Unterkünfte für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine zu suchen und in Betrieb zu nehmen.

Schon vor der Ukraine-Krise habe das Staatssekretariat für Migration (SEM) aufgrund der Aufhebung der Massnahmen gegen die Corona-Pandemie mit einer Zunahme der Gesuche gerechnet. Die Kantone hätten deshalb bereits begonnen, zusätzliche Unterkünfte zu suchen und in Betrieb zu nehmen. 

Zahlreiche organisatorische und finanzielle Fragen müssen laut SODK jedoch noch geklärt werden. Wichtig ist den Sozialdirektoren, dass die Registrierung, Unterbringung und Begleitung der ankommenden Personen aus der Ukraine möglichst strukturiert abläuft. Das habe der Vorstand auch beim am Freitag stattfindenden Treffen mit der SEM-Vorsteherin, Christine Schraner Burgener, betont.

Die SODK fordert nun, dass die Behörden Konzepte erarbeiten und klären, inwiefern eine solche Aufnahme bei Privaten geordnet erfolgen kann, wie die Existenz mittelloser Ukrainerinnen und Ukrainer gesichert wird und ob Gastfamilien in ihrem Engagement begleitet werden. (htr/travelnews/sda/npa)